Trump rudert nach Aufruf an rechtsradikale Gruppe zurück

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USA,

Am Dienstagabend sorgte Donald Trump für grosses Entsetzen, als er eine rechtsextrem Gruppe zum Bereithalten aufrief. Nun rudert der Präsident zurück.

Proud Boys
Ein Aktivist der Gruppe Proud Boys - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump rudert am Mittwoch zurück.
  • Der US-Präsident sagt, dass Aktivisten sollen «Polizei ihre Arbeit machen lassen.»
  • Am Abend zuvor rief Donald Trump eine rechtsradikale Gruppe zum Bereithalten auf.

US-Präsident Donald Trump ist nach seinem scharf kritisierten Aufruf an eine rechtsradikale Gruppe, sich «bereit zu halten», zurückgerudert.

«Sie müssen sich zurückziehen und die Polizei ihre Arbeit machen lassen», sagte Trump am Mittwoch in Washington. Zugleich beteuerte der Präsident, er kenne die gewaltbereite Gruppierung Proud Boys nicht, die er noch am Vorabend namentlich erwähnt hatte: «Ich weiss nicht, wer die Proud Boys sind.»

Trump hatte sich beim TV-Duell mit seinem Wahl-Herausforderer Joe Biden direkt an die rechtsradikale Gruppe gewandt: «Proud Boys - haltet euch zurück und haltet euch bereit.»

Trump wählt ähnlichen Ausdruck

Der Präsident reagierte damit auf die Frage des Moderators, ob er bereit sei, sich von rassistischen Gruppen zu distanzieren. Und löste empörte Reaktionen unter anderem von Bürgerrechtsaktivisten aus. Wofür sich die Proud Boys (Deutsch etwa stolze Jungs oder stolze Kerle) genau «bereit» halten sollten, liess Trump offen.

Joe Biden
Donald Trump (l), Präsident der USA, und Joe Biden, Präsidentschaftskandidat der Demokraten, nehmen an der ersten Präsidentschaftsdebatte teil. - dpa

Die Worte («stand back and stand by») sind sehr ähnlich zu dem Ausdruck, den Trump am Mittwoch verwendete («stand down»). Mit letzterem hat er die rechten Gruppierungen aufgefordert, sich zurückzuziehen und die Polizei ihre Arbeit machen zu lassen.

Am Rande von Anti-Rassismus-Protesten ist es immer wieder zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Und zu gewaltsamen Zusammenstössen zwischen rechten Gruppierungen und linken Aktivisten unter anderem der antifaschistischen Antifa-Bewegung.

Trump will sich nicht von rassistischen Gruppierungen distanzieren

Trump hat es in den vergangenen Jahren immer wieder abgelehnt, sich klar von rassistischen Gruppierungen zu distanzieren. Am Mittwoch sagte der rechtspopulistische Präsident auf eine entsprechende Journalistenfrage, er habe immer «jede Form davon verurteilt». Er kritisierte dann aber umgehend wieder die Antifa, die er regelmässig für Gewalt am Rande der Black-Lives-Matter-Proteste verantwortlich gemacht hat.

Election 2020 Debate Race
Ein Mitglied der rechtsextremen Gruppe Proud Boys. - keystone

Kritiker werfen Trump vor, vor der Präsidentschaftswahl am 3. November gezielt die Spannungen in dem Land zu schüren. Beobachter warnen vor möglicher Gewalt durch rechtsradikale bewaffnete Milizen, sollte der Amtsinhaber die Wahl verlieren und eine Niederlage nicht anerkennen. In Umfragen liegt Trump seit Monaten hinter seinem Herausforderer Biden von den oppositionellen Demokraten.

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