Syriens Machthaber Assad tauscht Regierungschef aus
Der syrische Machthaber Baschar al-Assad hat seinen Ministerpräsidenten Imad Chamis angesichts einer sich verschlimmernden Wirtschaftskrise und öffentlicher Proteste entlassen.

Das Wichtigste in Kürze
- Ministerpräsident Chamis war zuletzt für sein Krisenmanagement kritisiert worden.
In einer Mitteilung des Präsidenten am Donnerstag hiess es, Regierungschef Imad Mohamed Dib Chamis sei per Dekret seines Amtes enthoben worden. Der 58-Jährige hatte sein Amt 2016 angetreten.
Der bisherige Minister für die Wasserversorgung, Hussein Arnus, wurde von Assad damit beauftragt, die Amtsgeschäfte des Regierungschefs bis zu den Parlamentswahlen am 19. Juli zu übernehmen.
Chamis muss seinen Posten räumen, nachdem seine Regierung zuletzt heftig für ihren Umgang mit der sich verschlimmernden Wirtschaftskrise in dem Bürgerkriegsland kritisiert wurde. Der Wert des syrischen Pfunds fiel zuletzt rapide, die Preise stiegen. Viele Läden mussten schliessen, es gab öffentliche Proteste. Die syrische Wirtschaft kämpft mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie, aber auch mit der Wirtschaftskrise im benachbarten Libanon. Mitte Juni sollen zudem neue US-Sanktionen gegen Syrien in Kraft treten sollen.
Chamis stand bei seinem Amtsantritt auf einer Sanktionsliste der EU. Er wird als Teil der Regierung mitverantwortlich gemacht für das gewaltsame Vorgehen der Behörden gegen die syrische Zivilbevölkerung.