Nach dem Misstrauensvotum kommt die Auferstehung: Stefan Löfven ist wieder schwedischer Regierungschef und setzt auf altbekannte Gesichter im Kabinett.
Stefan Löfven
Stefan Löfven (Mitte) vor der Vorstellung seiner neuen Regierung. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Stefan Löfven übernimmt in Schweden mit einer Minderheitsregierung die Macht wieder.
  • Der 63-Jährige stellte am Freitag sein praktisch unverändertes Kabinett vor.
  • Nur auf dem Posten der Ministerin für den ländlichen Raum gab es eine kleine Veränderung.

Schwedens Ministerpräsident Stefan Löfven geht mit einer praktisch unveränderten rot-grünen Minderheitsregierung in die kommende Regierungszeit. Nachdem der Sozialdemokrat am Mittwoch erneut die nötige Unterstützung des Parlaments für das Amt des Regierungschefs erhalten hatte, präsentierte er am Freitag bei der Vorstellung seines Kabinetts im Reichstag von Stockholm keine neuen Minister.

Seine Parteikolleginnen Ann Linde und Magdalena Andersson bleiben Aussen- und Finanzministerinnen, der Grüne Per Bolund Vize-Ministerpräsident sowie Umwelt- und Klimaminister.

Stefan Löfven
Stefan Löfven präsentiert sein Kabinett. - Keystone

Eine minimale Veränderung gibt es nur auf dem Posten der Ministerin für den ländlichen Raum: Die bisherige Ministerin Jennie Nilsson war vor wenigen Tagen zurückgetreten und als Reichstagsabgeordnete zurückgekehrt. Damit sie an dem Votum am Mittwoch teilnehmen konnte.

Der alte und neue Wirtschaftsminister Ibrahim Baylan hatte daraufhin ihre Amtsgeschäfte übernommen – dabei bleibt es auch weiterhin.

Löfvens dritte Regierung

Nilssons trat zurück, weil wegen der Mehrheitsverhältnisse im Stockholmer Reichstag jede Stimme zählte, um Löfven ein Comeback zu sichern. 173 der 349 Parlamentarier hatten bei der Abstimmung über Löfven als Ministerpräsidenten am Mittwoch gegen ihn votiert. 175 wären notwendig gewesen, um ihm den Weg ins Amt zu versperren.

Für Löfven ist es nun die dritte Regierung, der er vorsteht. Die erste hatte er nach der Parlamentswahl 2014 gebildet. Die zweite war nach der Wahl 2018 erst nach monatelangen Regierungsverhandlungen zustande gekommen.

Der formelle Regierungswechsel sollte am Nachmittag auf einer Zeremonie im schwedischen Königsschloss vollzogen werden. Die nächste Parlamentswahl ist im September 2022 vorgesehen.

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