Es gebe mehr Krisen, als vor Trumps Amtszeit, sagte Irans Präsident Ruhani heute Samstag. Weiter nennt er den US-Präsidenten einen «Unruhestifter».
Iran Trump
Hassan Ruhani spricht vor den Direktoren der iranischen Zentralbank. (Symbolbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die USA bezichtigen den Iran, den Nahen Osten zu destabilisieren.
  • Sowohl Irans Präsident als auch der oberste Führer schlagen verbal zurück.

Der iranische Präsident Hassan Ruhani hat US-Präsident Donald Trump als «globalen Unruhestifter» bezeichnet und ihm vorgeworfen, die Lage in vielen Weltregionen verschlechtert zu haben. Es gebe mehr Krisen, als vor Trumps Amtszeit, sagte Ruhani heute Samstag in einer Rede in Sahedan im Südostiran.

«In den vergangenen zwei Jahren haben er und die amerikanische Regierung weltweit nur Unruhe gestiftet», fügte Ruhani hinzu. «Nicht nur im Iran, sondern auch im Irak, in Syrien, im Libanon, in Afghanistan, überall hat er nur für mehr Ärger gesorgt», warf Ruhani Trump im Nachrichtensender Chabar vor.

Donald Trump Rede
Donald Trump ist für seine Twitterei bekannt. - dpa

USA bezichtigt den Iran der Destabilisierung

Die USA bezichtigen hingegen den Iran, den Nahen Osten zu destabilisieren und Terrororganisationen zu unterstützen. Seit dem Ausstieg der USA aus dem internationalen Atomabkommen im Mai 2018 haben die Spannungen zwischen beiden Ländern wieder stark zugenommen.

Bisheriger Höhepunkt war die Tötung des iranischen Top-Generals Kasem Soleimani Anfang des Monats und wenige Tage später ein iranischer Vergeltungsangriff auf Militärbasen im Irak, auf denen auch US-Soldaten stationiert waren.

Iran laut eigener Aussage diplomatisch

Ruhani betonte, der Iran habe bewiesen, dass er nicht nur zum Widerstand, sondern auch zu diplomatischen Initiativen fähig sei: «Wir werden daher auch weiterhin jede Gelegenheit nutzen, um Differenzen zu überwinden und Lösungen zu finden.»

Nur erwarte der Iran von der Gegenseite Respekt für das Land und und die Iraner. Ruhani hatte mehrmals betont, dass der Iran zu Verhandlungen mit den USA bereit seien. Bedingung sei jedoch, dass die Amerikaner die Sanktionen gegen das Land aufheben und zum Wiener Atomabkommen zurückkehren. Das aber lehnt Trump ab.

Trump und Pompeo als «Clowns» bezeichnet

Irans oberster Führer, Ajatollah Ali Chamenei, hatte Trump und dessen Aussenminister Mike Pompeo am Freitag als «Clowns» bezeichnet. Ihre Behauptungen, hinter der iranischen Bevölkerung zu stehen, seien verlogen.

Iranischer Oberster Führer Chamenei leitet Gebete in Teheran
Ajatollah Ali Chamenei, Irans oberster Führer. - dpa

«Auch wenn, dann nur, um einen giftigen Dolch in die Brust des iranischen Volkes zu stossen», sagte Chamenei im Freitagsgebet in Teheran. Trump warnte Chamenei daraufhin auf Twitter. «Er sollte sehr vorsichtig mit seinen Worten sein!» Der US-Präsident schrieb, die Wirtschaft des Irans breche zusammen, das Volk leide.

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