Guterres nennt Corona-Pandemie schlimmste Krise seit Zweitem Weltkrieg

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UN-Generalsekretär António Guterres hat die Coronavirus-Pandemie als schlimmste globale Krise seit dem Zweiten Weltkrieg bezeichnet.

UN-Generalsekretär António Guterres
UN-Generalsekretär António Guterres - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Schon mehr als 31.000 Tote durch neuartiges Coronavirus in Europa.

Die Pandemie stelle eine «Bedrohung für jeden auf der Welt» dar und werde wahrscheinlich zur folgenschwersten Rezession der jüngeren Vergangenheit führen, sagte Guterres in New York. Allein in Europa starben bis Mittwoch mehr als 31.000 Menschen den folgen des neuartigen Coronavirus.

Guterres sagte, die Pandemie könne Instabilität, Unruhen und Konflikte in der Welt verstärken. Notwendig sei daher eine «stärkere und effektivere Antwort» auf die Ausbreitung des Virus. «Wir bewegen uns langsam in die richtige Richtung, aber wir müssen schneller sein und viel mehr tun, wenn wir das Virus besiegen wollen.»

Der UN-Generalsekretär forderte erneut Unterstützung für die Entwicklungsländer bei der Bekämpfung der Pandemie und eine verstärkte Zusammenarbeit aller Staaten. Sie müssten endlich begreifen, «dass die Menschheit auf dem Spiel steht».

Das neuartige Coronavirus war im Dezember in China erstmals bei Menschen festgestellt worden. Seitdem breitete es sich rund um den Globus aus. Weltweit wurden bislang mehr als 865.000 Infektionen nachgewiesen, mehr als die Hälfte davon in Europa. Weltweit gab es bereits mehr als 43.000 Tote.

Mit mehr als 31.000 Todesopfern bis Mittwoch ist Europa der am schwersten getroffene Kontinent. Weltweit die meisten Todesopfer verzeichnet weiterhin Italien mit 12.428 Toten. In Spanien starben mehr als 9000 Menschen, die Zahl stieg bis Mittwoch binnen 24 Stunden um 834 Todesfälle.

Die Zahl der landesweit Infizierten in Spanien stieg auf 102.136 Fälle. Nur in Italien und den USA wurden bislang mehr Infektionen nachgewiesen. Allerdings verlangsamt sich die Ausbreitung des Virus in Spanien Regierungsangaben zufolge.

In Frankreich starben bislang mindestens 3523 Menschen. Um die Kliniken im Grossraum Paris zu entlasten, startete am Mittwoch die bisher grösste Aktion zur Verlegung von Intensiv-Patienten in Frankreich: 38 Menschen wurden mit einem umgerüsteten TGV-Hochgeschwindigkeitszug in die Bretagne gebracht.

In Grossbritannien starben erstmals mehr als 500 Menschen an einem Tag infolge der Coronavirus-Pandemie. Das Gesundheitsministerium in London meldete am Mittwoch 563 neue Todesfälle. Damit seien im Vereinigten Königreich mittlerweile 2352 Krankenhaus-Patienten gestorben, die positiv auf das neuartige Coronavirus getestet wurden. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen stieg um 4324 auf 29.474 Fälle.

Wegen der Coronavirus-Pandemie sagten die Organisatoren das eigentlich ab Ende Juni geplante Tennisturnier von Wimbledon am Mittwoch ab. Es ist das erste Mal seit dem Zweiten Weltkrieg, dass das Grand-Slam-Turnier ausfällt.

Deutschland, das bevölkerungsreichste Land in Europa, registrierte laut Robert-Koch-Institut (RKI) bis Mittwochmorgen 732 Todesfälle. Die Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore verzeichnete hierzulande bereits 788 Todesfälle. Das RKI registrierte zudem 67.366 Infektionen, die JHU 72.383.

Das Land mit den mit Abstand höchsten Infektionszahlen sind inzwischen die USA. Bis Mittwoch wurden in den Vereinigten Staaten mehr als 189.000 Ansteckungsfälle und mehr als 4000 Todesfälle verzeichnet. Allein am Dienstag wurden 865 Todesopfer innerhalb von 24 Stunden gemeldet - ein neuer trauriger Rekord.

US-Präsident Donald Trump, der die vom dem Coronavirus ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19 anfangs mit einer Grippe verglichen hatte, sagte nun, dem Land stünden «sehr, sehr schmerzhafte zwei Wochen» bevor.

In Österreich begannen die Supermärkte mit der Ausgabe von Schutzmasken an ihre Kunden. Damit wollen sie sicherstellen, dass zum Inkrafttreten der Maskenpflicht in Supermärkten am kommenden Montag alle Kunden ausgerüstet sind. Allerdings verfügten am Mittwoch nicht alle Ketten über ausreichend Schutzmasken.

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