Erneut Rücktritt eines Ministers in Peru - «Regierung von Anfängern»
Rund drei Monate nach dem Amtsantritt stolpert die neue Regierung in Peru von einer Krise zur nächsten. Am Dienstag trat Verteidigungsminister Walter Ayala zurück, wie er auf Twitter mitteilte. Zuvor hatte Anfang Oktober bereits der Kabinettschef von Staatsoberhaupt Pedro Castillo hingeworfen, was den Rücktritt aller Minister nach sich zog. Castillo vereidigte schnell ein neues Kabinett - doch noch bevor der Kongress der neuen Mannschaft das Vertrauen aussprechen konnte, folgte der nächste Rücktritt, dieses Mal von Innenminister Luis Barranzuela.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Regierung gibt damit rund 100 Tage nach ihrem Start ein chaotisches Bild ab.
«Mehr als eine Regierung von Kommunisten ist es eine Regierung von Anfängern», kommentierte der Politologe Omar Awapara. Während einem Minister Einmischung in Beförderungsprozesse vorgeworfen werden, soll ein anderer eine Corona-Party geschmissen haben - was er selbst mit Einschränkungen im Kampf gegen die Pandemie verboten hatte.
Der ehemalige Dorfschullehrer Castillo war Ende Juli nach einem äusserst knappen Wahlsieg und wochenlangem juristischen Streit mit der unterlegenen Rechtspopulistin Keiko Fujimori als Präsident vereidigt worden.