Bundestag

Deutscher Bundestag beschliesst neues Einwanderungsrecht

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Deutschland,

Der Deutsche Bundestag hat eine Reform des Einwanderungsgesetzes verabschiedet. Künftig sollen auch Fachkräfte ohne Hochschulabschluss einwandern dürfen.

bundestag
Der Deutsche Bundestag hat eine Reform des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes verabschiedet. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Deutsche Bundestag hat eine Reform des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes beschlossen.
  • Fachkräfte sollen künftig auch ohne Hochschulabschluss in Deutschland arbeiten dürfen.
  • Die Ampel aus SPD, FDP und Grünen stellte sich hinter das Gesetz, CDU/CSU und AfD dagegen.

Der Bundestag hat in Deutschland eine Reform des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes und eine Ausweitung der sogenannten Westbalkanregelung beschlossen. In der abschliessenden Debatte dazu prallten am Freitag im nationalen Parlament kontroverse Einstellungen zur Migration aufeinander.

Die Fraktionen der regierenden «Ampel»-Koalition betonten den Nutzen der erleichterten Einwanderung für die Wirtschaft. Die Christdemokraten kritisierten die aus ihrer Sicht zu geringen Anforderungen an arbeitswillige Ausländer aus Nicht-EU-Staaten.

Die «Ampel»-Fraktionen (SPD, FDP, Grüne) stellten sich in der zweiten Lesung hinter das Gesetz. Abgeordnete von CDU/CSU und AfD stimmten geschlossen dagegen. Die gesamte Linksfraktion enthielt sich. In der Schlussabstimmung votierten 388 Abgeordnete mit Ja – 242 Parlamentarier lehnten den Entwurf ab, es gab 31 Enthaltungen.

Fachkräfte sollen auch ohne Hochschulabschluss einwandern dürfen

Neu ist in dem Gesetzentwurf unter anderem die sogenannte Chancenkarte auf Basis eines Punktesystems. Zu den Kriterien, für die es Punkte gibt, gehören Sprachkenntnisse, Berufserfahrung, Alter und Deutschlandbezug. IT-Fachkräfte sollen künftig auch ohne Hochschulabschluss kommen dürfen, sofern sie bestimmte Qualifikationen nachweisen können.

Die Reform sei eine «Mogelpackung», kritisierte die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion, Andrea Lindholz. Anstatt Fachkräften den Weg zu ebnen, werde das von Erwerbsmigranten eingeforderte Niveau bei Ausbildung und Sprache gesenkt. Mit ihrem neuen Punktesystem schaffe die Ampel-Koalition ein «Bürokratiemonster», sagte die CSU-Politikerin.

andrea lindholz
Die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion, Andrea Lindholz, bezeichnet die Reform als «Mogelpackung». - keystone

Der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Johannes Vogel, sagte: «Deutschland orientiert sich bei der Reform an erfolgreichen Einwanderungsländern wie Kanada, Neuseeland und Australien.» Mit neuen Köpfen kämen auch neue Ideen, fügte er hinzu.

Deutschland sei kein Einwanderungsland, sondern ein «Heimatland», sagte Norbert Kleinwächter von der rechtspopulistischen AfD. Es kämen nicht zu wenige Menschen nach Deutschland, sondern zu viele Menschen, die sich nicht integrieren wollten.

Kommentare

Weiterlesen

1 Interaktionen
Berlin

MEHR IN POLITIK

Felix Keller (FDP)
15 Interaktionen
Felix Keller (FDP)
SP Grüne GLP Baselbiet
15 Interaktionen
Gschwind-Ersatzwahl
philippe müller
7 Interaktionen
Krauchthal BE
Christoph Ammann
12 Interaktionen
Kanton Bern

MEHR BUNDESTAG

katja krasavice bundestag
61 Interaktionen
Vor Bundestag
Frauke Brosius-Gersdorf
35 Interaktionen
Bundestag
Plenum des Deutschen Bundetags
2 Interaktionen
Deutschland
Christopher Street Day 2025 in Cologne
20 Interaktionen
Online-Aufruf

MEHR AUS DEUTSCHLAND

bahnstrecke
Nach Sabotage
Alexander Zverev
1 Interaktionen
Mentale Probleme
yasin mohamed
Grosses Glück
Florian Niederlechner
Sohn (†6) verstorben