Bundestag adé: Abgang von Habeck mit heftigen Wortgefechten
Beim Rückzug von Robert Habeck aus dem Bundestag liefert sich der Grünen-Politiker mit CSU-Chef Markus Söder einen ordentlichen Schlagabtausch.

Robert Habeck gab im Interview mit der «taz» seinen Rückzug aus dem Bundestag bekannt. Er benutzte dabei scharfe Worte gegen CSU-Chef Markus Söder und bezeichnete dessen öffentliche Auftritte mit Bratwurst als «fetischhaftes Wurstgefresse».
Diese Inszenierungen seien für ihn keine Politik. Laut «Tagesspiegel» macht Habeck deutlich, dass solche Aktionen die Probleme der Menschen vernachlässigen.
Habeck sagte in dem Gespräch, diese Art der Darstellung lenke nur davon ab, dass sich viele Menschen nicht gesehen fühlen.
Söder schlägt zurück
Keine 24 Stunden später reagierte Söder. Der CSU-Chef kontert im Gespräch mit der «Bild»-Zeitung: «Ich werde weiterhin mit Freude bayerische Weiss- und fränkische Bratwürste essen.»

Dem Grünen-Politiker wünschte er nach dem Rückzug aus dem Bundestag «viel Glück ausserhalb der Politik». Söder legte nach: «Denn in der Politik war er ja sehr erfolglos!»
Weiter sagte er Richtung Habeck: «Geh mit Gott – Hauptsache, weit weg», so der «Stern».
Habeck und Söder werden keine Freunde
In den vergangenen Jahren hatten sich Habeck und Söder regelmässig wechselseitig attackiert. Besonders im Bundestagswahlkampf war Habeck oft Zielscheibe der CSU.
Es gab kaum Dialog ohne Spitzen oder persönliche Bemerkungen, wie der «Tagesspiegel» zusammenfasst.
Nach Bundestag: Habecks Zukunftspläne und neue Kritik
Habeck erklärte zu seinem Rückzug aus dem Bundestag: Er wolle Abstand vom engen Politikbetrieb und sich einer neuen Phase zuwenden. Laut «Tagesspiegel» bleibt er weiter politisch aktiv, ist aber künftig international unterwegs: unter anderem an der Universität Berkeley und am Dänischen Institut für Internationale Studien.

Er sieht die grossen Parteien unter Druck und warnt vor weiterem Bedeutungsverlust von SPD und Union in den kommenden Jahren. Gleichzeitig betonte Habeck, viele Debatten um Kulturpolitik verschleierten soziale Sorgen:
«Sorgen um Status, Wohnung, Rente, Löhne, Inflation – und die Zukunft.» Er erwarte, dass Streitthemen innerhalb der Regierung bestehen bleiben.
Empörung und Resonanz
Die harte Wortwahl von Habeck wurde in sozialen Medien teils als unprofessionell, teils als ehrlich begrüsst. Experten sehen die öffentliche Fehde als Spiegelbild der politischen Lagerbildung in Deutschland.