Ernährung als Schlüssel zum Klimaschutz
Die Ernährung verursacht rund 30 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen. Experten sehen darin einen zentralen Hebel für den Klimaschutz.

Die weltweite Nahrungsmittelproduktion ist für etwa 30 Prozent aller globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Das zeigt ein aktueller Bericht der internationalen EAT-Lancet-Kommission, die von der NGO EAT und der Fachzeitschrift «The Lancet» gegründet wurde.
Trotz globaler Energiewende könne die Ernährung allein verhindern, dass die Erderwärmung auf 1,5 Grad begrenzt wird. Gleichzeitig fehlt laut der «Tagesschau» Milliarden Menschen der Zugang zu gesunder Ernährung.
So heisst es in dem Bericht, der von Experten aus über 35 Ländern erstellt wurde, wie «Oberösterreichischen Nachrichten» melden.
Mehr pflanzenbasierte Ernährung und weniger Fleisch
Für einen sicheren Planeten ist eine Umgestaltung der Ernährungssysteme die Grundvoraussetzung. Johan Rockström, Co-Vorsitzender der Kommission, betont, dass Ernährungsgewohnheiten Leben retten, Emissionen stark senken und Biodiversitätsverlust bremsen können.
Zudem könne dies soziale Gerechtigkeit fördern. Die empfohlene Planetary Health Diet basiert auf viel Obst, Gemüse und wenig Fleisch sowie moderatem Fisch- und Eierkonsum.
Diese Ernährungsweise könnte jährlich 15 Millionen vorzeitige Todesfälle durch ernährungsbedingte Krankheiten verhindern. So geht es aus dem Bericht des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung hervor.
Wiederkäuer produzieren eine Menge Treibhausgase
Die Produktion von Fleisch von Wiederkäuern wie Rindern erzeugt grosse Mengen des Treibhausgases Methan. Denn es trägt 53 Prozent der nicht-CO2-Treibhausgase aus der Landwirtschaft bei.
Eine globale Umstellung auf eine gesündere, pflanzenbetonte Ernährung könnte den Treibhausgasausstoss aus dem Ernährungssektor um rund 15 Prozent senken. Die Kommission fordert auch den Umbau der Landwirtschaft.

Die Produktion von Wiederkäuer-Fleisch muss um ein Drittel schrumpfen, während der Obst- und Gemüseanbau um zwei Drittel steigen sollte. Zugleich sind Reduktion von Lebensmittelverlusten und nachhaltige Anbaumethoden wichtige Lösungsansätze, wie die «Ages» meldet.
Faire Löhne und bessere Arbeitsbedingungen
Experten weisen auf soziale Aspekte hin. Faire Löhne, sichere Arbeitsbedingungen und die Beteiligung von Kleinbauern, indigenen Völkern sowie Frauen an Entscheidungen sind Teil der Forderungen.
Mit umfassenden Investitionen und Anstrengungen könnte ein klimaneutrales Lebensmittelsystem entstehen. Aktuell sei die Lebensmittelproduktion die grösste Ursache für die Überschreitung von planetarischen Belastungsgrenzen wie Klima, Stickstoffkreislauf und Ozeanversauerung.
Der Bericht liefert klare Leitlinien, wie eine wachsende Weltbevölkerung ernährt werden kann, ohne die Erde zu überfordern. So berichten es weiter die «Oberösterreichischen Nachrichten».