Über hundert Mitarbeiter von Radio SRF wehren sich gegen den Umzug von Bern an den Leutschenbach. Nationale Parteichefs unterstützen sie. Nun äussert sich auch das Bundesamt für Kommunikation.
Das Bundesamt für Kommunikation von Doris Leuthard hat keine Einwände.
Das Bundesamt für Kommunikation von Doris Leuthard hat keine Einwände. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Berner Mitarbeiter von Radio SRF wehren sich gegen einen Umzug nach Zürich.
  • Präsidenten der Schweizer Parteien kritisieren die geplante Sparmassnahme scharf.
  • Grünes Licht gibt dagegen das Bundesamt für Kommunikation von Medienministerin Doris Leuthard.

Der Wasserkopf in Zürich wächst weiter! Das behaupten zumindest 160 SRF- und tpc- Mitarbeiter des Radiostudios in Bern, die nach Zürich zügeln sollen. Sie wehren sich öffentlich gegen die Pläne der SRG-Spitze. Unter anderem das «Echo der Zeit» oder «Rendez -vous» werden heute an der Schwarztorstrasse in der Bundesstadt produziert.

Bakom spricht von «unternehmerischer Freiheit»

Das soll auch so bleiben, fordert ein grosser Teil der Schweizer Parteipräsidenten. Gerhard Pfister (CVP), Martin Landolt (BDP) und Regula Rytz (Grüne) bekannten sich zum Standort in Bern und kritisierten die SRG-Spitze für die Zürcher Pläne. Nur FDP-Chefin Petra Gössi mag sich nicht in die Diskussion einmischen. SP-Chef Levrat schwieg, dafür machte Nationalrat Cédric Wermuth seine Position klar.

Das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) von Bundesrätin Doris Leuthard will sich mit der Angelegenheit nicht befassen. Bakom-Sprecherin Silvia Canova sagt: «Wie sich die SRG organisiert liegt in ihrer unternehmerischen Freiheit.» Sie verweist auf die SRG-Konzession, die festhält, dass Radioprogramme «überwiegend» in den Sprachregionen produziert werden, für die sie bestimmt sind.

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CVP-Präsident Gerhard Pfister. - Keystone

Ruedi Matter erklärt weiteres Vorgehen

In Bezug auf die Deutschschweiz kümmert es Leuthards Behörde folglich nicht, ob das in Bern oder Zürich geschieht: «Dies würde bei einem Umzug einzelner Bestandteile der Radioredaktion nicht tangiert.»

Ob es tatsächlich zum grossen Zusammenrücken am Leutschenbach kommt, entscheidet sich im Laufe des Jahres. SRF-Boss Ruedi Matter sagt dem Branchenmagazin «KleinReport»: «Der Verwaltungsrat wird in seinen Sitzungen im Juni und Ende des Jahres über die Sparvorschläge der Geschäftsleitung der SRG beraten und entscheiden. Die Standortüberprüfung Bern ist nur eine der möglichen Massnahmen zur Einsparung von hundert Millionen Franken innerhalb der SRG

Noch am 6. März ging es Ruedi Matter primär um Lohnkürzungen – auch bei sich selbst. - Nau
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