Primarschulen sollen zweite Landessprache unterrichten müssen
Der Bundesrat greift in der Posse um das Erlernen von Sprachen im Unterricht durch. Eine 2. Landessprache zu lernen, soll in der Primarschule Pflicht werden.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Bundesrat will, dass in der Primarschule eine zweite Landessprache unterrichtet wird.
- Wenn nötig, will er dies über die Köpfe der Kantone hinweg durchsetzen.
- Denn viele Deutschschweizer Kantone wollten lieber Englisch unterrichten.
An Schweizer Primarschulen soll eine zweite Landessprache als Fremdsprache unterrichtet werden müssen, also beispielsweise Frühfranzösisch.
Das will der Bundesrat, falls nötig, durchsetzen. Am Freitag hat er beim Innendepartement eine Vernehmlassungsvorlage bestellt.
Grund für den bundesrätlichen Befehl an die Kantone: Immer mehr Deutschschweizer Kantone hatten in der Vergangenheit damit kokettiert, das Frühfranzösisch abschaffen zu wollen.
«Diese Entwicklung gefährdet den nationalen Zusammenhalt»
Das passte der zweisprachig aufgewachsenen Innenministerin Elisabeth Baume-Schneider nicht. Bereits in der Vergangenheit drückte sie aus, dass sie solche Überlegungen der Kantone ernst nimmt.
Zum Eingriff in die Bildungshoheit der Kantone lässt der Bundesrat verlauten: «Der Bundesrat ist beunruhigt über die Entscheide von Deutschschweizer Kantonen, den Unterricht der zweiten Landessprache auf die Oberstufe zu verschieben.»
Weiter erklärt er in einer Medienmitteilung: «Diese Entwicklung gefährdet die harmonisierte Schulbildung und den nationalen Zusammenhalt.»
Ziel sei es, «die Bedeutung der Landessprachen und den Austausch zwischen den Sprachgemeinschaften zu sichern.»












