Frühfranzösisch: Bundesrat warnt Deutschschweizer vor Abschaffung
Der Bundesrat warnt vor Abschaffung des Frühfranzösisch an Deutschschweizer Primarschulen. Er bekräftigt seine Haltung zur Mehrsprachigkeit und fordert Dialog.

Nach dem Zürcher Kantonsratsentscheid zur Streichung von Frühfranzösisch hat der Bundesrat seine Position bekräftigt. Er hält die Abschaffung für problematisch und mahnt zur Bewahrung der Mehrsprachigkeit, berichtet das «SRF».
Der Bundesrat erkennt die Bedeutung von Frühfranzösisch als Beitrag zum nationalen Zusammenhalt. Er erinnert an die Sprachenstrategie und das Harmos-Konkordat, die ab der Primarschule das Erlernen einer zweiten Landessprache fordern.
Frühfranzösisch: Debatte um Sprachen und Bildungshoheit
In mehreren Kantonen wird über eine spätere Einführung von Französisch diskutiert. Die Zürcher Regierung soll das Fach in die Oberstufe verschieben, teilt das «SRF» mit.
Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider betont, dass mit einer Abschaffung eine Gefahr für den Zusammenhalt entsteht. Für die Romandie sei der Schritt ein Affront gegenüber der sprachlichen Vielfalt.

Die Westschweiz setzt weiterhin auf früheren Deutschunterricht. Ein breiter Konsens sieht darin einen wichtigen Beitrag zur Mehrsprachigkeit.
Politische Konsequenzen und Perspektiven
Der Zürcher Entscheid könnte den Austritt aus dem Harmos-Konkordat bedeuten. Die Regierung hat zwei Jahre Zeit, die gesetzlichen Grundlagen für die Änderung zu schaffen, erklärt «swissinfo».
Die Kantone sind für Bildungsfragen verantwortlich, doch die Bundesverfassung gibt dem Bund Eingriffsrechte. Kommt es zu nationalen Abweichungen, will der Bundesrat aktiv werden.
Die bundesrätliche Linie bleibt der Dialog. Der Schutz der Landessprachen im Bildungssystem steht im Vordergrund.