Long Covid: Bund will Massnahmen ausweiten
Der Bundesrat wird eine nationale Strategie für Long Covid und ME entwickeln und dabei hauptsächlich die koordinierende Rolle übernehmen.

Die Schweiz reagiert auf die wachsende Zahl von Menschen mit Long Covid und ME/CFS. Der Bundesrat entwickelt daher eine nationale Strategie.
Er übernimmt dabei aber ausschliesslich die Koordination und keine Umsetzung vor Ort.
Long Covid Patienten helfen
Der Entscheid folgte einer Motion des National- und Ständerats, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet. Ziel der Strategie ist es, allen unter diesen Krankheiten Leidenden eine überall gleich gute Behandlung zu sichern.

Die Versorgung soll rechtzeitig, nach neuesten Erkenntnissen, und für alle zugänglich sein. Auch Sozialversicherungsleistungen werden thematisiert.
Die Koordination der Fachkräfte und der Wissenstransfer auf nationaler sowie internationaler Ebene sind dabei zentrale Aspekte.
Forderungen der Betroffenen
Patientenorganisationen wie Long Covid Schweiz bewerten die Strategie als extrem wichtigen Schritt. Ihre Forderungen umfassen schnellere Diagnostik, freien Zugang zu Tests und Therapien sowie mehr Unterstützung durch Sozialversicherungen.
Es werden Kompetenzzentren zur Erforschung der Krankheiten verlangt, berichtet der «Beobachter». Insgesamt sind in der Schweiz schätzungsweise rund 500’000 Personen betroffen.
Laut Long Covid Schweiz sind etwa 70 Prozent davon Frauen.
Koordination statt Umsetzung
Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider betont, dass der Bund aus Kostengründen auf koordinierende Aufgaben fokussieren werde. Die eigentliche Umsetzung bleibe bei den Akteuren vor Ort.
Standorte für spezialisierte Versorgung und Mittel für Forschung werden von Experten als dringend notwendig bewertet. Der Bundesrat will die internationalen Erfahrungen nutzen und bestehende Strukturen einbinden.
Experten sehen Aufholbedarf
Fachleute wie Chantal Britt von Long Covid Schweiz fordern, Patientenorganisationen in die Umsetzung einzubinden. Es brauche gezielte Forschungsprogramme und finanzielle Absicherung der Betroffenen.
Als Vorbild werden unter anderem deutsche Programme für Off-Label-Therapien genannt, berichtet der «Beobachter».
Der Weg zur konkreten Umsetzung wird Zeit benötigen. Patientenorganisationen hoffen, dass jetzt schnell gehandelt und ihre Expertise gehört wird.