Fedpol-Chefin warnt: Türkische Mafia breitet sich in der Schweiz aus
Die türkische Mafia breitet sich laut Fedpol-Chefin Eva Wildi-Cortés von Deutschland zunehmend in die Schweiz aus. Sie habe ein sehr hohes Gewaltpotential.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Türken-Mafia betreibt unter anderem Drogenhandel und Telefonbetrug.
- Laut Fedpol-Chefin kommt es immer häufiger zu offener Gewalt zwischen Gruppierungen.
- «Es ist besorgniserregend, dass das Gewaltpotential zunimmt», sagt sie.
«Wir stellen fest, dass die türkische Mafia auf dem Vormarsch ist.» Das sagt Fedpol-Chefin Eva Wildi-Cortés gegenüber SRF.
Diese breite sich von Deutschland zunehmend in die Schweiz aus. Die Türken-Mafia betreibt dabei nicht nur Drogenhandel. Zu ihren Alltagsgeschäften gehören unter anderem auch Menschenschmuggel oder Telefonbetrugsmaschen.
Laut der Fedpol-Chefin hat die türkische Mafia ein besonders hohes Gewaltpotential. Dass es innerhalb der Organisation zu einem Generationenwechsel gekommen ist, bereitet dem Fedpol Sorgen.
«Neue Generation viel gewaltbereiter»
Denn: «Wir stellen fest, dass die neue Generation viel gewaltbereiter ist und ihre Rivalitäten mit Waffen austrägt.» In Deutschland käme es auf offener Strasse sogar zu Schiessereien.
Auch in der Schweiz beobachte man, dass es immer häufiger zu offener Gewalt zwischen rivalisierenden Gruppierungen komme. Der Betäubungsmittel-Handel sei «ein lukratives Geschäft». «Und solange alle genug verdienen, ist es relativ ruhig.»
Doch in der Schweiz gebe es mehr als 800 verschiedene aktive Gruppierungen. Das führe zu Verteilkämpfen zwischen den Rivalen. «Es ist besorgniserregend, dass das Gewaltpotential zunimmt», so Wildi-Cortés.
Kampf gegen Geldwäscherei ein schwieriges Unterfangen
Die Schweiz sei im weltweiten Drogen-Geschäft sowohl Transit- und Umschlagsplatz als auch Zielland. Da reiche die Beschlagnahmung von Drogen nicht aus.
«Wir müssen die Netzwerke dahinter aufdecken.» Das Fedpol versuche, gegen die Geldwäscherei vorzugehen.
Doch das ist schwierig. Denn laut der europäischen Polizeibehörde Europol werden lediglich rund zwei Prozent der Einnahmen aus der organisierten Kriminalität beschlagnahmt.
Bei den anderen rund 98 Prozent dürfte es den Banden gelingen, das Geld «sauber» zu waschen. Und in den legalen Wirtschaftskreislauf einzubinden. Laut Fedpol geht man auch in der Schweiz von diesen Zahlen aus.















