Bundesrat hält Abschaffung von Frühfranzösisch für problematisch
Der Bundesrat hat vor der Abschaffung des Frühfranzösisch an Deutschschweizer Primarschulen gewarnt und seine Haltung für Mehrsprachigkeit bekräftigt.

Der Bundesrat hält es für problematisch, an Deutschschweizer Primarschulen das Frühfranzösisch abzuschaffen. Er hat seine Haltung bekräftigt, falls nötig zugunsten der Mehrsprachigkeit durchzugreifen.
Die Landesregierung nahm am Mittwoch Stellung zu zwei Interpellationen aus dem Nationalrat. Frühfranzösisch sei in mehreren Kantonen infrage gestellt, schrieben Martin Candinas (Mitte/GR) und Valérie Piller Carrard (SP/FR). Am Montag hiess der Zürcher Kantonsrat eine Motion gut, die das Frühfranzösisch von der fünften Klasse in die Oberstufe verbannen will.
Mehrsprachigkeit als Bildungsziel
Für die Schulbildung sind die Kantone zuständig. Der Bundesrat erinnert in seiner Antwort an die Sprachenstrategie und das Harmos-Konkordat, die für den Unterricht einer zweiten Landessprache ab der Primarschule den Rahmen setzen.
Schon früher äusserte der Bundesrat seinen Willen, zugunsten der Achtung der Mehrsprachigkeit durchzugreifen, wenn es den Kantonen nicht gelingt, die bestehende Lösung beizubehalten oder eine harmonisierte neue Lösung zu finden. Diese Kompetenz gibt ihm die Bundesverfassung.
Der Bundesrat will vorderhand aber auf Dialog setzen. Noch gebe es in keinem Kanton einen definitiven Entscheid in Sachen Frühfranzösisch, merkt er dazu an. Sollte sich eine Abkehr vom Sprachenkompromiss abzeichnen, wolle der Bundesrat aktiv werden.