Nicolas Sarkozy muss Haft in Pariser Gefängnis La Santé antreten
Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy beginnt Haftstrafe von fünf Jahren wegen Libyen-Affäre am 21. Oktober 2025 im Gefängnis La Santé.

Frankreichs früherer Präsident Nicolas Sarkozy muss am 21. Oktober 2025 im Pariser Gefängnis La Santé seine Haftstrafe antreten.
Das Urteil über fünf Jahre Gefängnis erging wegen seiner Verurteilung in der Libyen-Affäre. Hier ging es um illegale Wahlkampffinanzierung mit Geldern aus Libyen.
Nicolas Sarkozy war im Alter von 70 Jahren verurteilt worden. Deswegen kann er eine vorzeitige Haftentlassung unter Auflagen beantragen, wie das «SRF» berichtet.
Wegen Beteiligung an krimineller Vereinigung schuldig
Die Verurteilung erfolgte, da das Gericht ihn der Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung schuldig sprach. Konkrete Beweise für den Fluss illegaler Gelder aus Libyen für seinen Wahlkampf stellte das Gericht nicht fest.

Dennoch wurde angenommen, dass Sarkozy versucht habe, sich Gelder vom damaligen libyschen Machthaber Muammar al-Gaddafi zu verschaffen, so «Tagesschau».
Das Urteil wurde trotz Berufung sofort vollstreckt.
Ehemaliger Präsident kommt in Einzelhaft
Im Gefängnis La Santé, dem einzigen Gefängnis im Pariser Stadtgebiet, wird Sarkozy in eine Einzelzelle kommen. Dort ist ein Trakt für besonders schutzbedürftige Häftlinge reserviert.
So beispielsweise Prominente oder Häftlinge, deren Sicherheit gefährdet sein könnte. Die Zelle ist einfach ausgestattet, mit kleinem Bett, Dusche, Kühlschrank und Fernseher.
Luxus gibt es nicht, teilte ein Gefängnismitarbeiter laut dem «Stern» mit.
So sieht der Alltag in Einzelhaft aus
Der Alltag hinter Gittern sieht vor, dass Sarkozy die meiste Zeit in seiner Zelle verbringt. Zudem hat er eine Stunde Hofgang täglich, wo er von drei Aufsehern begleitet wird.
Er darf eine Bibliothek und einen Fitnessraum nutzen, soweit verfügbar.

Zudem hat er Telefonkontakt zu seiner Familie, der allerdings überwacht wird. Familienbesuche sind dreimal pro Woche möglich und finden über einen speziellen Eingang statt, erläutert der «Tagesspiegel».
Nicolas Sarkozy will Buch schreiben
Nicolas Sarkozy kündigte laut dem «Stern» an, Bücher mitzunehmen und selbst ein Buch über seine Haft zu schreiben. Politisch und juristisch bleibt die Situation angespannt.
Denn er hat Berufung eingelegt, das Urteil ist juristisch noch nicht endgültig rechtskräftig. Das Verfahren in der Libyen-Affäre gilt als historisch.
Denn erstmals muss ein ehemaliger französischer Präsident in der Nachkriegszeit ins Gefängnis. So berichtet es der «ZDF Heute» und die «Tagesschau».