Hat der Grossonkel von King Charles mehrfach einen elfjährigen Jungen missbraucht? Die Vorwürfe werden nun Gegenstand eines Gerichtsverfahrens.
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König Charles III. (l.) mit seinem Grossonkel Lord Louis Mountbatten im Jahr 1979 kurz vor dessen Tod. - imago/United Archives International
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Das Wichtigste in Kürze

  • Lord Louis Mountbatten war der Grossonkel des heutigen König Charles.
  • Ein ehemaliger Heimbewohner erhebt heftige Vorwürfe gegen den Royal.

Hat der Grossonkel von King Charles III. (73) in den 1970er-Jahren einen kleinen Jungen in dem berüchtigten Belfaster Kinderheim Kincora missbraucht? Diese Frage wird nun vor einem Gericht geklärt.

Wie unter anderem der Irland-Sender RTÉ berichtet, beschuldigt der ehemalige Heimbewohner Arthur Smythe, Lord Louis Mountbatten (†79) des sexuellen Übergriffs

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Lord Louis Mountbatten war der Grossonkel von King Charles. - Keystone

Mountbatten kam im Jahr 1979 bei einem Bombenattentat der IRA mit drei weiteren Personen ums Leben.

Kevin Winters, der Anwalt des Anklägers Smythe, sagte in einem Statement dem Sender: Die Vorwürfe gegen Lord Mountbatten seien Gegenstand einer Zivilklage gegen staatliche Einrichtungen, die für die Betreuung der Kinder (...) zuständig waren. Konkret behauptet Smythe, zweimal vom Mitglied der Royal-Family missbraucht worden zu sein. Es sei das erste Mal, dass ein Gericht sich mit diesen Anschuldigungen befasst.

«Kincora Boy's Home» schon seit langer Zeit in den Schlagzeilen

Smythe, der in Australien lebt, äusserte die Vorwürfe schon mehrfach – bislang allerdings anonym, was eine öffentliche Klage unmöglich machte. Gegenüber der Zeitung «Sunday Life» gab er an, im Jahr 1977 vom Grossonkel von King Charles missbraucht worden zu sein. Erst nach dessen Tod habe er durch Medienberichte erfahren, wer sein Peiniger war.

Das «Kincora Boys' Home» ist seit Jahrzehnten in den Schlagzeilen. Erste Vorwürfe kamen in den frühen 80er-Jahren auf, dass Heranwachsende dort systematisch missbraucht worden seien. Drei ehemalige Mitarbeiter wurden 1981 wegen des Missbrauchs an elf Jungen ins Gefängnis gesteckt.

2017 fand eine öffentliche Untersuchung der dortigen Vorfälle statt. Im Zuge dessen kamen auch zahlreiche Behörden, darunter auch die Polizei, in den Verdacht, systematisch Missbrauch ermöglicht beziehungsweise wissentlich nicht verfolgt zu haben.

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