Lord Louis Mountbatten widerlegt in einem Brief eine Theorie, wonach die Tochter von Nikolaus II. den Anschlag auf die Zarenfamilie überlebt habe.
Nikolaus II.
Die russische Zarenfamilie Romanow: Zar Nikolaus II., Zarin Alexandra, ihre vier Töchter und der Zarewitsch Alexei. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • 1918 wurde die russische Zarenfamilie von den Bolschewiki ermordet.
  • Lange gab es ein Gerücht um das Überleben der jüngsten Zarentochter Anastasia.
  • Ein Brief des verstorbenen Lord Louis Mountbatten schafft den Mythos aus der Welt.

Am 17. Juli 1918 wurde die russische Zarenfamilie Romanow von den Bolschewiki im Rahmen der Russischen Revolution ermordet. Seither gab es Gerüchte darüber, dass die jüngste Tochter des Zaren Nikolaus II., Anastasia, den Angriff überlebt haben soll.

Nun schafft ein Brief des 1979 verstorbenen Lord Louis Mountbatten, Onkel von Prinz Philip, dem Ehemann von Königin Elizabeth II., Klarheit. Mountbatten war ebenfalls mit den Romanows verwandt.

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Lord Louis Mountbatten war der Grossonkel von King Charles. - Keystone

In seinem auf den 11. März 1975 datierten und von der «Daily Mail» veröffentlichten Brief bestreitet er die Theorie über seine Cousine Anastasia. Er schreibt: «Es besteht kein Zweifel daran, dass meine Cousine, die Grossherzogin Anastasia von Russland, mit anderen Mitgliedern der Zarenfamilie getötet wurde.»

Allerdings sei die Tochter von Nikolaus II. im Gegensatz zum Rest der Familie nicht sofort gestorben. Sie sei mit einem Bajonett erstochen worden, so Mountbatten.

Mythos um die Tochter von Nikolaus II.

Schon kurz nach dem Tod der Zarenfamilie kamen die Gerüchte über das Überleben Anastasias auf. 1922 behauptete Anna Anderson die verschollene Tochter von Nikolaus II. zu sein. Auch dies erwähnte der Lord in seinem Brief.

Lord Mountbatten hat in diesem Zusammenhang Beweise gegen Anderson gesammelt und tausende Pfund für Gerichtskosten ausgegeben, so die «Daily Mail».

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Die vier Töchter von Nikolaus II. Maria, Tatjana, Anastasia und Olga (v.l.n.r.). Fotografiert 1913, fünf Jahre vor ihrer Exekution. - Keystone

Nach einem langen Prozess stellte sich Andersons Behauptung als falsch heraus. Anna Anderson, mit richtigem Namen Franziska Schanzkowska, war eine polnische Fabrikarbeiterin und litt unter einer psychischen Erkrankung.

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