Angst

Hatten Angst in Berlin: Auswanderer leben jetzt in Luzern

Aline Klötzli
Aline Klötzli

Deutschland,

Vor vielen Jahren wanderte Beni Durrer nach Berlin aus. Wegen der steigenden Kriminalität ist er nun zurück in die Schweiz gezogen.

Beni Durrer SRF
Beni Durrer (rechts) ist vor vielen Jahren nach Berlin ausgewandert. Jetzt wohnt er wieder in der Schweiz. - SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • Beni Durrer und sein Mann René haben in Luzern eine Bleibe gefunden.
  • Das Paar wohnte davor jahrelang in Berlin, fühlte sich dort aber nicht mehr sicher.
  • Vom neuen Schweizer Wohnort kann Beni Durrer nur schwärmen.

Steigende Kriminalität und Homophobie: Beni Durrer (57) und sein Mann René Durrer-Lehmann (58) wollten weg aus Berlin. Viele Jahre lebten sie in der deutschen Hauptstadt, doch sie fühlten sich zunehmend unwohl.

Zuletzt lebte das Ehepaar sogar in Angst. Sie fürchteten sich vor Überfällen. Denn nicht selten wurden die beiden Opfer homophober Gewalt, wurden beleidigt oder beschimpft.

Ganz anders in Benis altem Heimat, der Schweiz. Hier fühlen sie sich sicher. René und Beni Durrer fassten darum den Entschluss, einen Neustart zu wagen. SRF begleitete das Paar damals auf seinem Weg.

Paar wohnt jetzt auf 50 Quadratmetern

Die Wohnungssuche gestaltete sich allerdings etwas schwierig. Denn wie ihr künftiges Daheim aussehen sollte, davon hatten die beiden eine ganz genaue Vorstellung: 200 bis 300 Quadratmeter wünschten sie sich. Und: Es sollte genügend Platz für ihren schönen Beauty-Conceptstore mit Make-up und Friseur sowie Benis Parfumsammlung haben.

Könntest du dir vorstellen, auszuwandern?

Beni und sein Partner René schauten sich eine 7,5-Zimmer-Villa in Zofingen AG an. Die stolze Miete von 4900 Franken lag zwar in ihrem Budget.

Doch das Anwesen war ihnen etwas zu klein, um darin zu wohnen und zu arbeiten. Zudem wäre es für das Geschäft zu abgelegen gewesen.

Beni Durrer
Beni Durrer (links) und sein Partner René wollten weg aus Berlin. Sie fühlten sich in der deutschen Hauptstadt nicht mehr sicher. - SRF

Seither sind einige Monate vergangen. Jetzt ist klar: Das Paar hat eine Bleibe gefunden! Jedenfalls vorübergehend – und die Grösse überrascht.

Auf Anfrage von Nau.ch teilt Beni Durrer mit: «Unser neues provisorisches Daheim ist in der Stadt Luzern in einer neuen Überbauung.» Es sei sehr modern und mit allem Komfort ausgestattet, den man braucht.

Allerdings: Flächenmässig sind sie weit entfernt von ihren Wunschvorstellungen. Das Wohnatelier, in welchem sie derzeit leben, hat zwei Räume und erstreckt sich über ca. 50 Quadratmeter.

Wohnungssuche noch nicht abgeschlossen

Er hofft darum, dass sie bald was Grösseres und Spezielleres finden werden. Und der Unternehmer gibt sich da auch optimistisch: «Ich habe das Gefühl, im nächsten Jahr wird jemand auf uns zukommen und uns sagen, dass sie was für uns hätten und sie würden uns gern als Mieter haben, weil sie uns toll finden.»

Wenn es um ihr künftiges Daheim geht, so haben Beni Durrer und sein Partner aber etwas unterschiedliche Vorstellungen.

«Mein Mann René würde gern mitten in der Stadt wohnen», sagt Beni. Er selbst hingegen sehnt sich nach Ruhe. Es zieht ihn darum an den Stadtrand – oder sogar noch weiter raus.

Aktuell habe aber der Aufbau des Geschäfts oberste Priorität. Denn Beni und René Durrer sind Betreiber eines Beauty-Salons. Nun haben sich auch in der Schweiz einen Standort eröffnet.

«Es ist so eine heile Welt für uns»

«Wir haben in meiner alten Heimatstadt Luzern, wo ich geboren und aufgewachsen bin, einen tollen Laden gefunden an der Morgartenstrasse 7 am Vögeligärtli», schwärmt Beni. Ebenfalls praktisch: Ihre derzeitige Wohnung befindet sich ganz in der Nähe.

Bei dem Paar geht es also Schritt für Schritt voran. Und in ihrer neuen (alten) Heimat fühlen sie sich jetzt auch endlich wieder sicher.

Beni Durrer
Beni Durrer wohnt jetzt wieder in seiner alten Heimatstadt Luzern. - SRF

«Es ist so eine heile Welt für uns», sagt Beni Durrer. «Es ist unfassbar, mit welcher Herzlichkeit die Luzerner Bevölkerung auf uns zukommt.» Zudem sei es unglaublich sauber und schön.

Was den Visagisten ebenfalls berührt: «Menschen, mit denen ich aufgewachsen bin, also beispielsweise alte Nachbarn, melden sich bei mir und freuen sich, dass ich wieder da bin.»

Es habe schon so viele rührende Momente gegeben. Dafür sei er unglaublich dankbar.

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