Schweizer Auswanderer zieht aus Berlin weg – wegen Kriminalität
Beni Durrer und sein Partner René fühlen sich in Berlin nicht mehr sicher. Jetzt planen die Betreiber eines Beauty-Salons einen Umzug in die Schweiz.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Schweizer Beni Durrer lebt seit 30 Jahren in Berlin.
- Aufgrund steigender Kriminalität will er mit seinem Partner zurück in die Schweiz ziehen.
- Vom früheren «Paradies» der Stadt sei heute nicht mehr viel übrig, so der Visagist.
Vor 30 Jahren zog Beni Durrer aus seiner Schweizer Heimat nach Berlin (D). Dort betreibt der Visagist mit seinem deutschen Partner René erfolgreich einen Beauty-Salon und besitzt eine eigene Kosmetik-Produktlinie.
Ihr Geschäft findet bei der Kundschaft zwar grossen Anklang. Doch die schlechte wirtschaftliche Lage in Deutschland bekommen auch die beiden Männer zu spüren. Seit der Coronapandemie kämpfen sie mit massiven Umsatzeinbrüchen.
Berlin ist für schwules Paar «nicht mehr lebenswert»
Neben finanziellen Einbussen bereitet dem Ehepaar aber eine andere Sache grosse Sorgen: die steigende Kriminalität in ihrer Umgebung. «SRF bi de Lüt – Heimweh» hat die beiden Männer bei ihrem Alltag in Berlin-Mitte begleitet.
Auf den Strassen der Hauptstadt Deutschlands fühlt sich das schwule Paar nicht mehr sicher. «Das geht schon bei uns hier vor der Tür leider los», erklärt René. Nicht selten werden die beiden Opfer homophober Gewalt, werden unterwegs beleidigt und beschimpft.

Der gelernte Coiffeur erklärt: «Die Angst vor den Überfällen sorgt halt auch dafür, dass du einfach nur noch weg möchtest.»
Und nicht nur das: Eine weibliche Angestellte des Beauty-Salons würde er abends bei Dunkelheit sogar jeweils begleiten – aufgrund sexueller Übergriffe. «Das ist nicht mehr lebenswert, das macht dann hier keinen Spass mehr», meint René.
«Man überlegt sich immer, wo man hinrennt»
Auch das Paar selbst entscheidet sich ab und zu lieber für ein Mietauto, statt zu Fuss zu gehen. «Berlin hat sich unglaublich verändert», erklärt Beni Durrer. Bei seiner damaligen Auswanderung sei die Stadt «ein Paradies» gewesen, heute sei davon nicht mehr viel übrig.

Stattdessen müsse man sich jederzeit vor einem Angriff fürchten, schildert der Visagist. «Man ist immer auf Halbacht-Stellung und überlegt sich immer, wo man hinrennt.»
Um wieder mehr Lebensqualität zurückzugewinnen, planen die Männer einen Umzug in die Schweiz. Ein Vorhaben, das die beiden noch vor die ein oder andere Herausforderung stellen wird.