Mit ihrem provokanten Punk-Song «God Save The Queen» fuhren die Sex Pistols einst schwere Geschütze gegen die britischen Royals auf. Heute sieht John Lydon die Attacke auf das Königshaus etwas differenzierter.
Früher hiess er Johnny Rotten: John Lydon bei einer Pressekonferenz im Mai 2016. Foto: Juan Herrero/epa/EFE/dpa
Früher hiess er Johnny Rotten: John Lydon bei einer Pressekonferenz im Mai 2016. Foto: Juan Herrero/epa/EFE/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mit ihrem provokanten Punksong «God Save The Queen» sorgten die Sex Pistols in den 70er Jahren für einen handfesten Skandal in England.

Ausgerechnet Frontmann John Lydon, der sich damals Johnny Rotten nannte, nimmt die britische Königsfamilie jetzt in Schutz.

«Niemand sollte diese Menschen hassen», sagte der 65-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. «Die haben nicht darum gebeten, geboren zu werden. Niemand hat das. Also gebt nicht jemandem die Schuld an einem Dilemma, das er sich nicht ausgesucht hat.»

Dass die Royals in der Öffentlichkeit heute kritischer betrachtet werden als im England der 70er Jahre, findet Lydon zwar richtig. Für persönliche Angriffe gegen die Mitglieder der Königsfamilie und Beleidigungen im Internet hat der Sex Pistols-Frontmann allerdings überhaupt kein Verständnis. «Die Leute sind bösartig geworden», findet der Sänger der legendären Punkband. «Sie gehen viel zu weit mit ihren Gemeinheiten.»

Eine Strophe in dem Sex Pistols-Hit von 1977 lautet: «God save the queen, she ain't no human being» (Gott schütze die Königin, sie ist kein Mensch). Das sieht John Lydon heute offensichtlich anders. Zwar ist die Punkikone, die mittlerweile die meiste Zeit in Los Angeles lebt, auch heute noch ein entschiedener Gegner der britischen Monarchie.

«Aber ich habe nichts gegen die Menschen, sondern gegen die Institution», betonte Lydon. «Damit habe ich mir viele Feinde gemacht. Tja, Pech! Aber das musste gesagt werden.»

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