Cornelia Funke nach Trump-Niederlage «weiter besorgt»

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USA,

Cornelia Funke ist erleichtert, dass Joe Biden die US-Wahl gewonnen hat. Vollkommen ungetrübt aber ist die Freude nicht.

Cornelia Funke ist von Joe Biden «sehr positiv beeindruckt». Foto: Uli Deck/dpa
Cornelia Funke ist von Joe Biden «sehr positiv beeindruckt». Foto: Uli Deck/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die in Kalifornien lebende deutsche Schriftstellerin Cornelia Funke hat den Moment, als Joe Biden am Samstag von US-Medien zum Sieger der Präsidentschaftswahl erklärt wurde, zunächst verpasst.

«Ich war dabei, meine Esel und meine Enten zu füttern und wusste von gar nichts», sagte Funke («Tintenherz», «Drachenreiter»), die auf einer Avocadofarm in Malibu lebt, der Deutschen Presse-Agentur. Ihre Assistentin habe angerufen und ihr ins Ohr geschrien «Biden won».

In ihren Jubel über den Sieg des demokratischen Herausforderers Biden über den Republikaner Donald Trump mischt sich aber Sorge. «Es ist vernünftig, sich weiter Sorgen zu machen, schon darüber, dass ein grosser Teil der Bevölkerung all das akzeptiert hat, was Mister Trump getan hat, und dass die Republikanische Partei sich dahinter gestellt hat. Das finde ich sehr besorgniserregend, weil man gesehen hat, dass es nur um Macht und nicht um Werte ging», sagt Funke.

«Trotzdem ist es sehr beruhigend, dass die Mehrheit der Amerikaner aufgestanden und zur Wahlurne gegangen ist und gesagt hat, nein, auf diese Art und Weise wollen wir nicht länger regiert werden.»

Die 61-Jährige, die seit 15 Jahren in Kalifornien lebt, sieht das auch als Weckruf für die ganze Welt, «denn die populistische Bewegung ist ja überall. Der neue Faschismus ist überall. Ich glaube, wir können das nur alle als Warnung nehmen, dass man Demokratie nicht mal so eben hingeschoben bekommt.»

Von Biden sei sie «sehr positiv beeindruckt», sagte Funke. «Ich glaube, dass man Biden Mitgefühl abnimmt, dass man ihm abnimmt, dass er zuhören kann, dass er nicht, wie Hillary Clinton, die Wall-Street-Elite personifiziert.»

Auf ihrer Farm ist die zweifache Mutter von Wildnis-Idylle umgeben. Dort habe sie das Glück, sehr geschützt und privilegiert zu leben. Doch dieses schwierige Jahr habe sie als «Erinnerungsruf» auch sehr geschätzt, sich noch mehr politisch, über Spenden und mit Hilfsaktionen zu engagieren. «Ich habe das Gefühl, ich habe in diesem Jahr mehr gemacht als je zuvor», sagte Funke.

Vorige Woche ist mit «Reckless - Auf silberner Fährte» der vierte Band ihrer «Reckless»-Serie erschienen. Die Bestsellerautorin weitet auch ihr Programm für Künstleraustausch aus, knüpft Kontakte in Südamerika und will in Deutschland eine zweite Stelle für Künstlerbegegnungen eröffnen.

Multinational, mit engen Freunden, Familie und venezianischer Küche, hat sie am Wochenende auch den Biden-Sieg gefeiert. «Wir waren zwei Italiener, drei Deutsche und drei Amerikaner und haben das gefeiert, woran wir alle glauben: dass die Menschheit sich jetzt zusammentun sollte angesichts des Klimawandels und anderer wichtiger Probleme, als sich nationalistisch zu gebärden.»

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