Gen-Z-Männer sehen Frauen-Bewegung oft kritisch

Nicola Aerschmann
Nicola Aerschmann

Bern,

Junge Männer sehen den Feminismus zunehmend negativ. Bei der Frage der Gleichstellung tut sich eine Art Geschlechtergraben auf.

Gen Z Mann
Bei Gen-Z-Männern hat der Feminismus oft einen schweren Stand. - pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei der Gleichstellung ging es in den letzten Jahren vorwärts.
  • Die Männer der Gen Z sind gegenüber der Frauenbewegung aber relativ kritisch eingestellt.
  • Zwischen der Haltung der jungen Frauen und der jungen Männer gibt es grosse Unterschiede.

Die Welt hat sich in den letzten Jahren verändert. Gerade im Bereich der Gleichstellung der Geschlechter ist viel passiert. Bestes Beispiel ist das Interesse an der derzeit laufenden Frauen-Europameisterschaft in der Schweiz.

Dennoch monieren bestimmte Akteure immer noch, dass die Gleichstellung noch nicht erreicht sei. Beispielsweise beim Lohn gibt es weiterhin Unterschiede.

Junge Männer betrachten Frauenbewegung kritisch

Auch aus der Sicht von Männern der Generation Z ist die aktuelle Entwicklung nicht nur positiv. Allerdings aus ganz anderen Gründen. Ein bedeutender Teil von ihnen findet, die Bemühungen gehen sogar zu weit.

Wie «Tamedia» unter Berufung auf verschiedene Studien berichtet, betrachten junge Männer die Frauenrechtsbewegung oft kritisch. Im Vergleich zu älteren Generationen hat diese Ansicht zugenommen.

Gemäss einer Erhebung aus den EU-Staaten wird die Frauenbewegung oft sogar als Bedrohung betrachtet. Vor allem Gegenden mit hoher Arbeitslosigkeit sind davon betroffen.

Feminismus aus der Sicht von einem Sechstel der Männer schädlich

In einer Umfrage aus Grossbritannien kommt der Feminismus ebenfalls nicht allzu gut weg. 16 Prozent der Männer zwischen 16 und 29 Jahren stimmten folgender Aussage zu: «Der Feminismus hat der Gesellschaft mehr geschadet als genützt». 37 Prozent beurteilen die Folgen neutral – 36 Prozent positiv.

Zum Vergleich: Bei den Frauen im selben Alter beträgt die Zustimmung zu dieser Aussage nur neun Prozent. Auch Männer über 60 haben demnach eine positivere Einstellung gegenüber dem Feminismus als die Generation-Z-Männer.

Frauenstreik
Teilnehmende am Frauenstreik in Bern. - keystone

25 Prozent der jungen Männer sind zudem der Ansicht, es sei heutzutage schwieriger, ein Mann zu sein als eine Frau. Bei den jungen Frauen teilen lediglich sechs Prozent diese Haltung.

Grosse Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt es auch bei der Frage der Gleichstellung. Junge Männer sind deutlich häufiger der Ansicht, dass diese zu weit geht, als Frauen. Für letztere geht die Gleichstellung dagegen oft sogar noch zu wenig weit.

Ist die Gleichstellung in der Schweiz aus deiner Sicht erreicht?

Eine etwas ältere Studie lässt die Vermutung zu, dass die Ergebnisse hierzulande ähnlich ausfallen würden. Eine Erhebung von Sotomo, über die 2023 die «NZZ» berichtete, zeigte einen politischen Geschlechtergraben bei den Jungen.

Junge Männer würden demnach tendenziell rechter werden. Umgekehrt würden junge Frauen eher linker.

Männer in Schule benachteiligt – beim Lohn ist es umgekehrt

Dass Männer wegen der Gleichstellung sogar diskriminiert werden könnten, ist keine ganz unbegründete Angst. Eine kürzlich publizierte Schweizer Studie zeigt, dass Mädchen für die gleiche Leistung in der Schule beispielsweise bessere Noten erhalten.

schule
Kinder in einer Schule. (Symbolbild) - AFP/Archiv

Dagegen zeigen neu veröffentlichte Zahlen zum Thema Lohn: In der Schweiz verdienen Frauen weniger als Männer. Je nach Berufsgruppe beträgt der Unterschied rund 15 Prozent.

Gewerkschaftliche Kreise kritisierten am Montag die Verschärfung des Gleichstellungsgesetzes von vor fünf Jahren. Die obligatorischen Lohnanalysen seien wirkungslos, heisst es. Es brauche deshalb griffigere Massnahmen.

Kommentare

User #5970 (nicht angemeldet)

Auszug aus der Kommödie die Weibervolkversammlung: PRAXAGORA (die Hauptdarstellerin): ICH WILL, DASS ALLE EINEN TEIL AN ALLEM HABEN UND ALLES EIGENTUM GEMEINSAM IST: ES WIRD WEDER REICH NOCH ARM MEHR GEBEN; [..Ich fange damit an, Land, Geld, alles, was Privateigentum ist, zu verteilen BLEPYRUS: ABER WER BEARBEITET DEN BODEN? PRAXAGORA: DIE SKLAVEN. Aristophanes (Griechisch: Ἀριστοφάνης; c. 446 – c. 386 vor Chr.)

User #5715 (nicht angemeldet)

Wer hat diesen Generationen-Blödsinn weltweit eingeführt? Trete aus dem Schatten wir wollen diesen Chabis überdenken.

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