Wer bei der Einreise in die Schweiz einen negativen Coronavirus-Test vorweisen kann, soll von der Quarantäne befreit werden. Dies will der Zürcher Kantonsrat.
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Eine Frau lässt sich auf das Coronavirus testen. - Keystone

Wer bei der Einreise in die Schweiz einen aktuellen, negativen Coronavirus-Test vorweisen kann, soll von der Einreisequarantäne befreit werden. Der Zürcher Kantonsrat hat am Montag ein Postulat für dringlich erklärt, dass den Regierungsrat dazu auffordert, sich bei Bund für eine solche Regelung einzusetzen.

Einreisequarantäne wie Streubombe

Das von Marc Bourgeois (FDP, Zürich) eingereichte Postulat erhielt 77 Stimmen. Für die Dringlichkeitserklärung nötig sind 60 Stimmen. Bourgeois argumentierte vor allem mit gefährdeten Arbeitsplätzen in der Tourismusbranche. «Die Uhr tickt, der Tourismussektor steht vor dem Ruin», sagte er.

Die Einreisequarantäne wirke wie eine Streubombe, sie nütze bei etwa einem Prozent der Fälle und richte 99 Prozent Kollateralschaden an. Wer symptomfrei sei, einen maximal 48 Stunden alten SARS-CoV-2-Test mit negativem Ergebnis vorweisen könne oder nach der Einreise einen Test machen lasse, soll deshalb von der 10-tägigen Einreisequaränte befreit werden.

Verkürzung der Quarantäne

Die SVP unterstützte die Dringlichkeitserklärung. Alle anderen Fraktionen äusserten sich hingegen ablehnend. Thomas Marthaler (SP, Zürich) kritisierte den Vorstoss als «typischen Politaktivismus des Freisinns».

«Dass Anliegen der Wirtschaft im links-grünen Lager nie Priorität haben, wissen wir ja bereits», konterte Beatrix Frey-Eigenmann (FDP, Meilen).

Die GLP sei allenfalls dazu bereit, über eine Verkürzung der Quarantäne zu sprechen und bereite einen entsprechenden Vorstoss dazu vor, sagte Gabriel Mäder (GLP, Adliswil). Der Regierungsrat hat nun fünf Wochen Zeit, zu dem Postulat Stellung zu nehmen.

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