Wegen Corona musste die Obwaldner Kantonalbank (OKB) einen Einbruch in den Finanzen registrieren. Sie nahm klar weniger ein als noch im Jahr 2019.
Obwaldner Kantonalbank
Ein Gebäude der Obwaldner Kantonalbank. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen Corona hat die Obwaldner Kantonalbank deutlich weniger eingenommen als im Jahr 2019.
  • Sie schätzt das Jahresergebnis tiefer als noch im Jahr zuvor.
Ad

Die Obwaldner Kantonalbank (OKB) hat im ersten Halbjahr 2020 wegen Corona deutlich weniger verdient. Der Börseneinbruch im März wirkte sich massiv auf die eigenen Wertschriften im Handelsbestand aus.

Konkret sank der Geschäftserfolg um 46 Prozent auf 8,23 Millionen Franken. Unter dem Strich betrug der Einbruch beim Halbjahresgewinn noch knapp 12 Prozent auf 6,88 Millionen Franken.

Bis Mitte Jahr habe der Einbruch bei den eigenen Wertschriften nicht wettgemacht werden können. Das teilte die Bank am Dienstag mit. Dies zeige sich am negativen Bewertungserfolg. Die tieferen Börsenkurse hätten ausserdem bei den eigenen Finanzanlagen zu Buchverlusten geführt.

Wertberichtigungen bei Kundenausleihungen

Der Handelserfolg fiel denn auch mit -1,47 Millionen Franken in den negativen Bereich. Im Jahr davor hatte er noch +5,10 Millionen betragen. Der Bruttoerfolg des Zinsgeschäftes stieg hingegen um 6,5 Prozent auf 24,6 Millionen Franken.

Grund sei das aktive Bewirtschaften der Freigrenze für Negativzinsen bei der Nationalbank, heisst es dazu. Da wegen der Pandemie zusätzliche Wertberichtigungen bei den Kundenausleihungen vorgenommen wurden, sei der Netto-Erfolg trotzdem um 2,1 Prozent tiefer ausgefallen.

obwalden
Die Obwaldner Kantonalbank (OKB) hat 2019 mehr verdient. - Keystone

Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft sank derweil um 7,2 Prozent auf 3,99 Millionen Franken. Insgesamt nahm der Bruttoerfolg um somit knapp 22 Prozent auf 26,7 Millionen ab.

Etwas gesenkt werden konnten auch die Kosten, insgesamt allerdings lediglich um 0,7 Prozent auf 16,1 Millionen. Die Cost-Income-Ratio verschlechterte sich daher im ersten Halbjahr massiv auf 60,5 Prozent von 47,7 Prozent im Vergleichssemester 2019.

Tieferes Jahresergebnis im Vergleich zu 2019

Die Bilanzsumme wuchs in der ersten Jahreshälfte um 7,7 Prozent auf 5,62 Milliarden Franken. Dabei legten die Kundenausleihungen um 3,2 Prozent auf 3,74 Milliarden zu. Drei Viertel des Wachstums sei dabei auf die Hypothekarforderungen zurückzuführen. Der Rest entfalle auf Forderungen gegenüber Kunden, teilte die OKB mit.

Darin enthalten seien über 250 Covid-19-Kredite mit einem Gesamtvolumen von 46,6 Millionen Franken. Die «effektiven Kundengelder» stiegen in den ersten sechs Monaten um 4,0 Prozent auf 3,1 Milliarden an.

Bei einem Eigenkapital von 479,4 Millionen Franken per Mitte Jahr sieht sich die Bank als «gut kapitalisiert und sehr stabil». Wachstumsmöglichkeiten für das zweite Semester seien zudem vorhanden, heisst es. Aufgrund der Ungewissheiten müsse für das Gesamtjahr 2020 von einem tieferen Jahresergebnis als im Vorjahr ausgegangen werden.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

NegativzinsenFrankenCoronavirus