Die Bedeutung von Pflegenden wird heute mehr denn je diskutiert. Wir haben mit Emre, Lernender bei der Spitex Viamala, über seinen Beruf gesprochen.
Spitex Viamala
Emre befindet sich im 3. Lehrjahr zum Fachangestellten Gesundheit bei der Spitex Viamala. - ZVG
Ad

Seit 1993 dürfen die Einwohnerinnen und Einwohner der Region Thusis von einem Spitex-Angebot profitieren. Durchschnittlich 180 Klientinnen und Klienten werden von der Spitex Viamala jeden Monat betreut.

Das Angebot setzt sich zusammen aus allgemeinen Pflegeleistungen, psychiatrischen Pflegeleistungen, palliativer Pflege, Unterstützung in Hauswirtschaft und Haushalt, Betreuung und Begleitung und einem Mahlzeitendienst.

Die Spitex Viamala beschäftigt 60 Mitarbeitende bei rund 30 Vollzeitstellen. Einer davon ist Emre, der sich derzeit im 3. Lehrjahr zum Fachangestellten Gesundheit befindet. Mit uns spricht er über die Vorteile der Spitex gegenüber stationären Angeboten und die Systemrelevanz der Pflegeberufe.

Spitex Viamala
Dank den Dienstleistungen der Spitex können vor allem auch ältere Menschen zu Hause wohnen bleiben. - ZVG

Nau.ch: Was hat dich zu einer Ausbildung in der Spitex bewegt?

Emre: Die selbstständige Arbeitsweise und das Vertrauen, das man in mich setzt, hat mich dafür begeistert, in der Spitex Viamala meine Lehre anzufangen.

Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich und ich habe Zeit für die Pflege und Betreuung der Klienten zuhause.

Nau.ch: Welche Vorteile bietet die Spitex gegenüber stationären Angeboten wie Spitälern oder Pflegeheimen?

Emre: Der Vorteil für die Klienten ist, dass sie daheim wohnen bleiben können und sich wohler fühlen.

Spitex Viamala
Seit 1993 gibt es in der Region Thusis ein Spitex-Angebot. - ZVG

Der Vorteil für mich ist, dass ich bei den Klienten zuhause als Gast arbeiten kann. Dadurch kann ich frei und selbstständig arbeiten und das gefällt mir sehr.

Nau.ch: Gerade in der aktuellen Zeit wurde uns als Gesellschaft nochmals in Erinnerung gerufen, wie systemrelevant Pflegeberufe sind. Denkst du, diese Arbeit bekommt genügend Anerkennung?

Emre: Nein! Ich denke, dass die Pflege erst dann Anerkennung bekommt, wenn sie nicht mehr funktioniert.

Applaus ist für mich ein Zeichen der Wertschätzung, aber keine Anerkennung. Die Pflege hat schon vor Corona viel geleistet!

Nau.ch: Was sind deine Ziele für nach dem Lehrabschluss?

Emre: Nach der FaGe-Ausbildung möchte ich noch ungefähr ein Jahr als FaGe arbeiten. Dann möchte ich die BMS machen und eine Weiterbildung in einem sozialen oder pflegerischen Bereich besuchen.

Spitex Viamala
Die Spitex Viamala betreut im Monat rund 180 Klientinnen und Klienten. - ZVG

Nau.ch: Kannst du uns abschliessend noch von einem besonders schönen Erlebnis aus deinem Berufsalltag erzählen?

Emre: Wenn ich am morgen früh ins Avers fahre, die Natur und den erwachenden Tag erlebe und weiss, dass ich von einem Klienten erwartet werde, dann freue ich mich auf meinen Einsatz. Nach dem Einsatz, wenn der Klient zufrieden ist, macht mich das stolz und zufrieden.

Zur Person

Emre ist 19 Jahre alt und wohnt in Sils im Domleschg. Er spielt gerne Fussball oder trifft sich mit seinen Freunden. Generell ist er ein sehr geselliger Typ, der gerne auf die Menschen zugeht.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

NaturCoronavirus