Studie: Dax-Konzerne spendeten 2020 knapp 900 Millionen Euro für gemeinnützige Zwecke
Die 40 grössten Unternehmen in Deutschland haben einer aktuellen Studie zufolge in der Corona-Pandemie viel Geld gespendet: 2020 betrugen die Spendengelder der Dax-Unternehmen insgesamt 860 Millionen Euro, wie aus einer Erhebung der Unternehmensberatungen Wider Sense und Goetzpartners vorgeht, die AFP am Donnerstag vorlag.

Das Wichtigste in Kürze
- Grossteil der Spenden im Zusammenhang mit der Pandemie.
Ein Grossteil des Geldes sei im Zusammenhang mit der Pandemie geflossen. Immer mehr Geld geht demnach in Nachhaltigkeitsprojekte.
Zuerst hatte die «Augsburger Allgemeine» berichtet. «Statt nur im Sport oder in der Region Gutes zu tun, spenden inzwischen 75 Prozent der Dax-Unternehmen zumindest teilweise an Organisationen, die sich für die Lösung von Nachhaltigkeitsproblemen einsetzen, welche die Konzerne selbst mit verursachen», schrieben die Autoren der Studie. Diese basiert auf Nachhaltigkeitsberichten der Unternehmen aus dem Jahr 2020 sowie Gespräche mit Entscheidungsträgern in den Konzernen.
Die gemeinnützige Arbeit sei in vielen Unternehmen ausserdem professionalisiert worden, erklärte der Geschäftsführer von Wider Sense, Michael Alberg-Seberich. Strategisch gingen allerdings nur wenige Vorreiter vor - so würden viele Chancen für positive gesellschaftliche und ökologische Entwicklungen vertan, bemängelte er.
Nachholbedarf gibt es laut den Beratungsfirmen auch bei der zu breiten Streuung der bearbeiteten Themen und der anschliessenden Evaluation der unterstützten Projekte. Lediglich acht Prozent der Dax-Unternehmen berichten laut der Studie darüber, welche Wirkungen sie mit ihren Spenden erzielt haben. Auch unterstützten die Unternehmen zu selten Projekte entlang der eigenen Wertschöpfungskette. Gerade solch ein weitsichtiges gesellschaftliches Engagement könne aber besonders grosse Wirkung entfalten, erklärten die Beratungsfirmen.
Als Positivbeispiel wird etwa der Chemiekonzern Merck KGaA genannt, der sich das konkrete Ziel setzt, die Tropenkrankheit Bilharziose komplett auszurotten. Bayer will bis zum Jahr 2030 insgesamt 100 Millionen Frauen mit Verhütungsmitteln versorgen. Auch der Softwarekonzern SAP überzeugt laut Studie mit zielgerichtetem Engagement: Über zwei Millionen Menschen würden von dem Konzern jährlich mit digitalem Wissen und Programmierkenntnissen ausgerüstet.