Der weltweit grösste Kupferproduzent Codelco liegt in Chile aktuell im Streit mit seinen Arbeitern. Dahinter stehen gleich drei verschiedene Gewerkschaften.
Kupfermine in Chile
Kupfermine in Chile - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Chile befinden sich die Arbeiter vom Kupferproduzent Codelco aktuell im Streik.
  • Die Arbeiter, von Gewerkschaften unterstützt, wollen geplante Einbusse nicht hinnehmen.

Beim weltweit grössten Kupferproduzenten Codelco in Chile sind die Beschäftigten in einen Streik getreten. Damit folgten sie einem Aufruf von gleich drei Gewerkschaften.

Der Präsident der Gewerkschaft Suplant erklärte: «Die Führung will Arbeitskosten reduzieren, indem sie Gesundheitsrechte und Kompensationsleistungen für jahrelange Arbeit streicht. Das werden wir nicht zulassen.»

Gewerkschaften beteuern enorme Anstrengungen der Arbeiter

Die Gewerkschaft schloss sich mit ihrem Streik im Andina-Bergwerk im Zentrum von Chile den beiden Arbeitnehmervertretungen SIIL und SUT an. Zusammen vertreten die drei Gewerkschaften 1300 der 1437 Bergleute in Andina, wo ein Tagebau und eine unterirdische Mine betrieben werden. Im vergangenen Jahr wurden dort über 184'000 Tonnen Kupfer produziert.

Ein erstes zustande gekommenes Angebot von Codelco wurde abgelehnt. Die Gewerkschaften betonten, dass die Anstrengungen der Bergarbeiter zu Pandemie-Zeiten «enorm» gewesen sei. Sie hätten zudem unter «extremer Kälte und Hitze gearbeitet» und seien physischen und psychischen Risiken ausgesetzt gewesen.

Ähnlicher Streit wurde letzte Woche beigelegt

Codelco bedauerte den Arbeitskampf und sprach bei dem vorgelegten Angebot von «maximalen Anstrengungen». Der Konzern produziert acht Prozent des weltweit geförderten Kupfers. Während der Lockdown in Chile grosse Teile des Landes erfasst hatte, war die Bergbauindustrie weitgehend offen geblieben.

In der vergangenen Woche war bei einem ähnlichen Streit in der grossen Mine Escondida ebenfalls in Chile eine Einigung gelungen. Chile ist mit einem Anteil von 28 Prozent der weltweit grösste Kupferproduzent. Der Sektor trägt zwischen zehn und 15 Prozent zur Wirtschaftskraft bei. Ein Grossteil des abgebauten Kupfers wird nach China exportiert.

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