Das Coronavirus ist im Vormarsch. Und so mancher witterte mit Atemschutzmasken ein gutes Geschäft. Dies zeigt ein Blick auf Schweizer Inserate-Portale.
Atemschutzmaske coronavirus
Wegen des grassierenden Coronavirus kaufen die Menschen in Scharen Atemschutzmasken. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das mysteriöse Coronavirus verbreitet sich rasant schnell.
  • Aus Angst vor einer Infektion kaufen die Menschen Atemschutzmasken.
  • Auf Onlineplattformen gibt es die Masken inzwischen zu Wucherpreisen.

Das Coronavirus hält die Welt in Atem. Mehr als 80'000 Menschen haben sich inzwischen mit dem neuartigen Lungenvirus infiziert, 2700 sind daran gestorben. Eine Eindämmung der Krankheit ist nicht in Sicht – im Gegenteil. Seit gestern gibt es auch in der Schweiz den ersten bestätigten Fall. Das schürt Ängste – und genau daraus wollen einige Profit schlagen.

Auf zahlreichen Schweizer Inserate-Plattformen gibt es neuerdings Angebote für Atemschutzmasken – und das teils zu horrenden Preisen. Ein Verkäufer aus dem Kanton Nidwalden bietet beispielsweise eine Schutzmaske des Typs «3M 8822» für satte 29 Franken an. Zum Vergleich: Beim Versandunternehmen Conrad gibt es für denselben Preis zehn Stück – allerdings ist das Produkt dort im Rückstand.

Coronavirus
Ein 10er-Pack dieser Maske kostet sonst 29 Franken, ein Verkäufer verlangt pro Stück nun diesen Preis. - Screenshot Ricardo

Auch die Preise für ganz gewöhnliche Mundschutzmasken des Typs «IIR» sind auf den Inserate-Plattformen extrem hoch. So werden zwei Masken auf Ricardo für zehn Franken angeboten. In der Apotheke kostet eine 50er-Packung sonst 4.20 Franken.

Und es geht noch höher. Bei Anibis steht eine Atemschutzmaske mit Ventil für satte 190 Franken zum Verkauf. Ein 10er-Pack desselben Produkts kostet – wenn verfügbar – normalerweise 100 Franken. Das sind nur ein paar Beispiele.

Schutzmasken
190 Franken – das zahlt man aktuell für eine Schutzmaske mit Ventil auf der Onlineplattform Anibis. - Screenshot anibis.ch

Wucherpreise, die für Stirnrunzeln sorgen. Wie handhaben die Betreiberfirmen die Abzocke mit Atemschutzmasken?

Inserate «mit gesundheitlichen Versprechen untersagt» Anibis eigentlich

«Anibis untersagt jegliche Inserate zu Artikeln und Dienstleistungen, die gesundheitliche Versprechen machen. Darunter fallen auch Inserate zu Atemmasken oder Raumluftfiltern, die Virenschutz versprechen», erläutert Anibis-Sprecherin Jelena Moncilli auf Anfrage.

Atemschutzmasken Inserate
Laut Anibis sind Inserate zu Artikeln, die gesundheitliche Versprechen machen, auf der Plattform eigentlich verboten. - Keystone

Wie schaffen es diese Inserate dann auf Anibis? «Wir beobachten leider seit Wochen einen Anstieg von Verstössen gegen diese Insertionsregel. Wir löschen derartige Inserate umgehend.» Abgemahnte Inserenten würde man im Wiederholungsfall permanent von der Plattform löschen.

Ricardo «weist Verkäufer bei übertriebenen Preisen darauf hin»

Bei Ricardo pendle sich der Grossteil der aktuell auf der Seite angebotenen Atemschutzmasken auf einem normalen Preisniveau ein, sagt Mediensprecher Simon Marquard auf Anfrage. «Ricardo weist jedoch bei offensichtlich übertriebenen Preisen die entsprechenden Verkäufer aktiv darauf hin», so Marquard.

Fest steht: Zumindest Amazon geht gegen solche Angebote vor. Wie «Wired» berichtet, hat der Onlinehändler mehrere Verkäufer abgemahnt und einige überteuerte Angebote bereits von der Plattform genommen.

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