EU-Aussenhandelsüberschuss sinkt in Zeiten von Konflikten und Zöllen
Die aggressive US-Zollpolitik beeinflusst den EU-Aussenhandel negativ. Die Länder der Eurozone erwirtschafteten im Juni einen Handelsüberschuss von sieben Milliarden Euro.

Vor dem Hintergrund der aggressiven US-Zollpolitik und den politischen Krisen der Welt ist der Aussenhandelsüberschuss der EU mit dem Rest der Welt im Juni deutlich zurückgegangen. Die Länder der Eurozone erwirtschafteten im Juni einen Handelsüberschuss von sieben Milliarden Euro.
Im Juni 2024 hatte dieser Wert bei 20,7 Milliarden Euro und im Mai 2025 bei 16,5 Milliarden Euro gelegen, wie die EU-Statistikbehörde Eurostat am Montag mitteilte.
Die Exporteinnahmen im Euroraum stiegen im Juni im Vergleich zum Vorjahr um 0,4 Prozent auf 237,2 Milliarden Euro an. Die Importe stiegen um 6,8 Prozent auf 230,2 Milliarden Euro.
In der gesamten EU konnte im Juni ein Exportüberschuss von acht Milliarden Euro erwirtschaftet werden – im Vergleich zu 20,3 Milliarden Euro im Juni 2024 und 13 Milliarden Euro im Mai.
Aufschlüsselung des Handelsdefizits
Als Grund für das Schrumpfen des Handelsüberschusses nannte «Eurostat» den Rückgang des Überschusses bei Chemikalien und verwandten Produkten. Im Bereich Maschinen und Fahrzeuge stieg der Handelsüberschuss hingegen leicht an.
In den ersten sechs Monaten dieses Jahres erwirtschaftete die EU im Handel mit dem Rest der Welt einen Überschuss von 80,1 Milliarden Euro. Im Vorjahr waren es im gleichen Zeitraum 92,9 Milliarden Euro.
Im Handel mit den USA sank der Überschuss im Juni von 18,5 Milliarden Euro im Vorjahr auf 9,6 Milliarden Euro. Gleichzeitig stieg das Handelsdefizit mit China im Jahresvergleich von 20,4 Milliarden Euro auf 29,5 Milliarden Euro.
Die USA fahren seit der Amtsübernahme von Präsident Donald Trump im Januar eine aggressive Handelspolitik, mit höheren Zölle auf Waren aus der ganzen Welt. Unter anderem erhoben die USA auf die Einfuhr von Autos und Autoteilen aus der EU 27,5 Prozent Zoll. Eine Vereinbarung von Ende Juli soll legte den Zollsatz für die meisten EU-Produkte auf 15 Prozent fest.