Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Massnahmen gegen die hohe Inflationsrate angekündigt. Die türkische Währung Lira hat sich seither erholt.
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Der türkische Präsident Erdogan. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Türkei will gegen Währungsspekulationen in Sozialen Medien vorgehen.
  • Präsident Erdogan hat weitere Massnahmen angekündigt.
  • Daraufhin hat sich die Währung Lira etwas erholt.

Nach den jüngsten Währungsturbulenzen will die Türkei gerichtlich gegen spekulative Marktkommentare in sozialen Medien vorgehen. Das kündigte Finanzminister Nureddin Nebati an.

«Wir werden niemals einen solchen Verrat erlauben», sagte Nebati in einem Interview mit dem staatlichen Sender TRT Haber am Dienstag. Die Regierung peile eine Inflation im prozentual einstelligen Bereich, ein deutliches Wirtschaftswachstum und einen Leistungsbilanzüberschuss an.

Erdogan kündigt Massnahmen an

Nach der Talfahrt der türkischen Lira hatte Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan am Montag unter anderem angekündigt: Zum Schutz der Sparer soll künftig die Differenz zwischen Lira-Anlagen und vergleichbaren Dollar-Anlagen aus der Staatskasse beglichen werden. Mit einer Reihe von Massnahmen will er eine weitere «Dollarisierung» der Wirtschaft verhindern. Die Lira erholte sich daraufhin.

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Der türkische Präsident Erdogan hat Massnahmen gegen die Währungskrise angekündigt. - Keystone

Die Inflationsrate war im November sprunghaft auf mehr als 21 Prozent gestiegen. Im kommenden Jahr dürfte die Geldentwertung nach Prognose von Ökonomen sogar 30 Prozent erreichen.

Entgegen der Empfehlung von Ökonomen

Das geht vor allem auf den Verfall der Landeswährung zurück. Diese hat in diesem Jahr mehr als die Hälfte ihres Wertes zum Dollar eingebüsst. Dadurch werden Importe - etwa von Öl und Medikamente - teurer; sie müssen zumeist in Devisen wie Dollar oder Euro bezahlt werden.

Den Grund für die Währungskrise und starke Teuerung sehen die Experten auch in der unorthodoxen Geldpolitik der Zentralbank. Diese hat ihren Leitzins seit September von 19 auf jetzt 14 Prozent gesenkt. Dies obwohl Ökonomen eine deutliche Anhebung für die richtige Antwort halten. Erdogan will damit Exporte, Kredite und Wachstum vor der Wahl im Jahr 2023 ankurbeln.

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