Dollar unter Druck: Zölle und Alternativen bedrohen US-Währung
Die neue US-Zollpolitik schwächt den Dollar. Experten diskutieren, ob Euro, Yuan oder Brics-Alternativen die globale Leitwährung ablösen könnten.

Die Rolle des US-Dollars als Leitwährung steht zunehmend unter Druck. «CEPR» berichtet darüber.
Mit den US-Zollerhöhungen im April 2025 kam es zu einer deutlichen Abwertung des Dollars gegenüber Euro und anderen wichtigen Währungen.
Standardtheorien gehen davon aus, dass Importzölle eigentlich zu einer Aufwertung der eigenen Währung führen sollten.
G10-Währungen im Aufwind
Doch nach der sogenannten «Liberation Day»-Ankündigung wertete der Dollar überraschend ab. Dagegen legten Euro, Yen und Franken währenddessen um bis zu zwei Prozent zu.

Besonders auffällig: G10-Währungen gewannen gegenüber dem Dollar. Während viele Währungen des globalen Südens weiter an Wert verloren.
Alternativen zum Dollar: Euro, Yuan und Brics-Initiativen
Die Schwäche des Dollars entfacht die Debatte um Alternativen. Der Euro gilt als natürlicher Rivale, leidet aber unter politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen im Euroraum.
Der chinesische Renminbi gewinnt durch Chinas wachsende Handelsbeziehungen an Bedeutung, bleibt aber wegen Kapitalverkehrskontrollen und mangelnder Transparenz limitiert.
Die Brics-Staaten arbeiten an eigenen Lösungen. Laut «Investing News» diskutieren sie eine goldgedeckte Gemeinschaftswährung.
Blockchain als Ausweg
Zudem setzen sie auf Blockchain-basierte Zahlungssysteme, um die Abhängigkeit vom Dollar zu verringern. Das mBridge-Projekt ist eine Kooperation von Brics und der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich.

Es soll grenzüberschreitende Zahlungen in lokalen Währungen ermöglichen. Damit könnte die Dominanz des Dollars im globalen Handel weiter geschwächt werden, wie «The Nomad Tax» berichtet.
Globale Folgen und Experteneinschätzungen
Wirtschaftshistoriker Adam Tooze betont, dass die Rolle des Dollars nicht über Nacht endet, aber der Trend zur Diversifizierung sei unübersehbar.
Viele Zentralbanken erhöhen ihre Goldreserven und testen digitale Alternativen. Doch die US-Währung bleibt vorerst das Rückgrat des Weltfinanzsystems, so «Foreign Policy».
Die aktuellen Entwicklungen bieten Europa und dem globalen Süden Chancen, unabhängiger vom Dollar zu werden. Ob eine echte Wende gelingt, hängt von der Stabilität und Akzeptanz alternativer Systeme ab.