Forscher aus Österreich haben zwei zuckerbindende Proteine entdeckt, die im Kampf gegen das Coronavirus hilfreich werden könnten.
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Mikroskop-Bild des Coronavirus (in Blau). (Symbolbild) - National Institutes of Health/AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei zuckerbindende Proteine könnten die Spike-Proteine des Coronavirus enttarnen.
  • Damit hätte der Körper eine Immunantwort auf das Virus.
  • Diese Erkenntnisse könnten bei Therapien gegen das Coronavirus zum Einsatz kommen.

Das Coronavirus ist weltweit auf dem Vormarsch. Auch die flächendeckende Impfung der Bevölkerung scheint derzeit kein Durchbruch zu bringen.

Nun scheint einem Team des Instituts für molekulare Biotechnologie der österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien ein Meilenstein im Corona-Kampf gelungen zu sein. Sie haben den Tarnmechanismus des Spike-Proteins enttarnt, wie die «Krone» schreibt.

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Ein Symbolbild des Coronavirus. - Keystone

Beim Spike-Protein handelt es sich um den Hauptmechanismus für den Eintritt des Virus in die menschliche Zelle. Das Spike braucht jedoch eine Tarnung, damit das Virus vor der Immunantwort des Wirts verborgen bleibt. So bildet das Spike-Protein an einer bestimmten Stelle eine Zuckerhülle. Dadurch bleibt der Erreger unsichtbar für das Immunsystem.

Zwei Lektine im Kampf gegen das Coronavirus

Das Forscherteam suchte nun nach zuckerbindenden Proteinen, auch Lektine genannt. Unter 140 Lektinen von Säugetieren haben die Forscher zwei gefunden, die sich stark mit dem Spike-Protein des Coronavirus binden. Nun könnten robuste therapeutische Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus entwickelt werden, so die Hoffnung der Forscher.

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Weiterhin unbekannt bleibt die Herkunft der Furin-Spaltstelle im Spike-Protein des Sars-CoV-2. Im Bild ist ein 3-D-Modell des Spike-Proteins dargestellt. - Keystone

Mit den entdeckten Lektinen habe man nun Werkzeuge, «die die Schutzschicht des Virus binden. Und damit das Virus am Eindringen in Zellen hindern können», so erklärt Mitautor Stefan Mereiter. Dieser entdeckte Mechanismus könnte «die Achillesferse sein, auf die die Wissenschaft schon lange gewartet hat».

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