Bevölkerung gibt im Corona-Jahr weniger Geld in Restaurants aus

Keystone-SDA
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Bern,

Die Corona-Pandemie hatte Auswirkungen auf das Portemonnaie der Bevölkerung. So gingen Schweizerinnen und Schweizer weniger oft auswärts essen.

Leeres Restaurant in Athen
Leeres Restaurant in Athen - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer Bevölkerung ging in der Corona-Pandemie weniger oft auswärts essen.
  • Ein Grund dafür war das schmälere Haushaltsbudget.
  • Auch die Ausgaben für Erholung und Kultur gingen zurück.

Die Corona-Pandemie hat im Haushaltsbudget der Bevölkerung deutliche Spuren hinterlassen: Am markantesten gingen die Ausgaben für Mahlzeiten in Restaurants, Cafés und Bars zurück, und auch für Erholung und Kultur sowie für Hotels wurde weniger ausgegeben.

Nur noch ein Drittel so hoch

Dies belegen Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BSF) zum vergangenen Jahr, die am Montag veröffentlicht wurden. Um die Schwankungen wegen der Einschränkungen des täglichen Lebens und der Wirtschaft sichtbar zu machen, wurden die Resultate der Haushaltsbudgeterhebung ab Januar 2020 laut BFS erstmals quartalsweise ausgewiesen und mit den entsprechenden Quartalen der Referenzjahre verglichen.

Im Vergleich zum mittleren Wert der Vorjahre von 539 Franken pro Monat und Haushalt gaben die Haushalte im zweiten Quartal 2020 weniger als die Hälfte aus: 222 Franken. Diese Ausgaben sind über das ganze Jahr beträchtlich tiefer als in den Vorjahren.

lockerung
Schon unter der Pandemie litten viele Beizen. (Archivbild) - keystone

Bei den Ausgaben für Mahlzeiten in Restaurants, Cafés und Bars ist der Rückgang im zweiten Quartal 2020 noch deutlicher: Die 69 Franken pro Monat und Haushalt entsprechen noch rund einem Drittel des Niveaus der Vorjahre.

Nachdem diese Ausgaben im dritten Quartal 2020 mit durchschnittlich 167 Franken fast wieder die Höhe der Vorjahre erreicht hatten, brach der Konsum in Gaststätten im vierten Quartal 2020 aber durch die erneuten Lokalschliessungen wieder auf 112 Franken ein.

Konsum nahm wieder zu

Im zweiten Quartal 2020 war der Konsum von Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken deutlich höher als in den Vergleichsquartalen der Vorjahre. Diese Änderungen stehen laut BFS vor allem im Zusammenhang mit dem zeitweisen Konsumverbot in Restaurants.

In diesem Quartal wurden mit durchschnittlich 693 Franken pro Monat 78 Franken mehr ausgegeben als in den Vergleichsjahren. Dabei stiegen die Ausgaben für Milch, Käse und Eier und die Ausgaben für Gemüse stark an.

Bier Ukraine-Krieg
Wegen dem Ukraine-Krieg steigen die Energie- und Rohstoffkosten für Brauereien. Die Folge: Schweizer Bier wird noch teurer. - dpa

Bei den Ausgaben für alkoholische Getränke und Tabakwaren war insgesamt kein grosser Anstieg des Konsums zu verzeichnen. Einzig beim Bier beobachtete das Bundesamt für Statistik im zweiten Quartal 2020 mit durchschnittlich 17 Franken pro Monat Haushalt eine Steigerung um fast die Hälfte im Vergleich zu den Vorjahren.

In der zweiten Jahreshälfte gingen die Werte wieder auf das Niveau der Vorjahre zurück.

Auch im Bereich Unterhaltung, Erholung und Kultur wurde ab dem zweiten Quartal 2020 mit 323 Franken pro Monat Haushalt deutlich weniger ausgegeben als in den Vorjahren (525 Franken). Diese Ausgaben gingen auch im vierten Quartal zurück von 542 Franken auf 375 Franken. Dies betrifft vor allem Sport- und Freizeitaktivitäten mit einem Rückgang von 91 Franken auf 61 Franken im zweiten Quartal.

Kinos leiden am meisten

Noch ausgeprägter war der Rückgang bei Ausgaben für Kinobesuche. Diese Ausgaben blieben auch in den nachfolgenden Quartalen auf einem auffallend tieferen Niveau.

Filmfestival
Der leere Kinosaal eines Kinos in Mannheim. Foto: Christoph Soeder/dpa - dpa-infocom GmbH

Die Detailresultate der Haushaltsbudgeterhebung zeigen laut BFS aber auch Bereiche, wo es kaum zu Änderungen bei den Ausgaben kam. Nur wenig beeinflusst waren zum Beispiel die Ausgaben für Wohnen und Energie, aber auch die Ausgaben für Nachrichtenübermittlung, wo kaum Unterschiede im Vergleich zu den Vorjahren ersichtlich sind.

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