Es war eine clevere Hilfeleistung für Flüchtlinge aus dem Ukraine-Krieg: Bodenwegweiser am Berner Bahnhof. Heute sind die Markierungen kaum noch sichtbar.
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Am Berner Bahnhof verschwinden die Boden-Wegweiser langsam, aber sicher. - Nau.ch
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im April wurden in Bern Boden-Wegweiser für Ukraine-Flüchtende installiert.
  • Die Farbe ist mittlerweile «abgelaufen».
  • Derzeit müssen die Ukrainer den Weg selber suchen – aber Besserung ist in Sicht!

Nanu, was ist denn das? Wer aus dem Berner Bahnhof hinausläuft, der sieht gelbe und blaue Farbtupfer am Boden. In der Mitte war wohl einmal etwas geschrieben. Um die Buchstaben lesen zu können, braucht es aber viel Vorstellungskraft.

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Können Sie diesen Boden-Wegweiser, der für die Flüchtenden aus dem Ukraine-Krieg gemacht wurde, noch lesen? - Nau.ch

Nau.ch-Leser wissen aber, worum es sich handelt: Es sind – oder besser gesagt, es waren einmal – Boden-Wegweiser für Flüchtlinge aus dem Ukraine-Krieg.

Können Sie den Boden-Wegweiser noch lesen?

Die Ukrainer sollten so einfacher den Weg zum Infopoint im Generationenhaus neben dem Bahnhof oder zum Bundesasylzentrum finden.

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Anlaufstelle für Geflüchtete aus dem Ukraine-Krieg: das Bundesasylzentrum im ehemaligen Zieglerspital in Bern. - Keystone

Der Verein «Ukraine-Hilfe Bern» installierte die Markierungen im April, als die ersten Flüchtenden in die Schweiz gekommen waren.

Initiator Urs Rietmann erklärte damals bei Nau.ch: «Am späten Abend oder am Wochenende kann es vorkommen, dass niemand da ist, um die ortsfremden Ankömmlinge zu betreuen. Dann schaffen die Markierungen Abhilfe, um ans Ziel zu gelangen.»

Heute sind die Beschriftungen allerdings ebenfalls keine Hilfe mehr. Was ist passiert?

Good News für Flüchtende aus Ukraine-Krieg: neue Offerte beim Kleber-Hersteller!

«Die Kleber sind mittlerweile tatsächlich etwas abgelaufen», bestätigt Rietmann nun. Über 60'000 Ukrainer sind heute in der Schweiz registriert. Derzeit sei die Anzahl an Flüchtlingen aus dem Ukraine-Krieg in Bern aber relativ überschaubar. «Wir hoffen es nicht, aber: Im Herbst könnte sich das wieder ändern.»

Deshalb hat man jetzt reagiert: «Wir haben eine neue Offerte beim Kleber-Hersteller gemacht.» So sollen die Beschriftungen möglicherweise schon im August erneuert werden.

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So sah die Situation im April aus: Die Empfangstafel am Treffpunkt im Bahnhof Bern. Ist hier niemand, dann helfen die Bodenmarkierungen weiter.
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Die Markierungen führen die Geflüchteten hoch.
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Die Markierungen führen die Ukrainer zur Bushaltestelle und dann weiter zum Bundesasylzentrum.

Wie lange die Boden-Wegweiser für die Ukrainer bleiben, ist noch unklar. «Mit der Stadt ist abgemacht, dass die Kleber nach Kriegsende wieder entfernt werden. Hoffentlich früher als später.»

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