Die Zahl der vor dem Ukraine-Krieg in die Schweiz flüchtenden Personen nimmt ab, sagt Bundesrätin Karin Keller-Sutter. Viele wollen zurück in ihr Land.
Karin Keller-Sutter
Bundesrätin Karin Keller-Sutter. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Immer weniger Ukrainer flüchten vor dem Krieg in die Schweiz.
  • Zunehmend reisen auch Menschen wieder in ihre Heimat zurück.
  • Die Lage kann sich aber schnell ändern.

Der Zustrom von Ukrainerinnen und Ukrainern in die Schweiz wegen des Krieges nimmt derzeit deutlich ab. Es reisten auch wieder Menschen zurück, sagte Bundesrätin Karin Keller-Sutter in einem Interview mit den Zeitungen der CH-Media-Gruppe.

Der Zustrom an Geflüchteten hänge davon ab, wie sich der Krieg in den nächsten Monaten entwickeln werde. Das sei alles sehr volatil und nicht vorhersehbar. Im Moment rechne das Staatssekretariat für Migration bis Ende Jahr mit deutlich weniger als die ursprünglich geschätzte Zahl von 140'000 Geflüchteten.

Schweiz hilft auf ihre Art

Der Bund gehe nach wie vor davon aus, dass eine Mehrheit der Geflüchteten mit Status S in die Ukraine zurückkehren dürften, sobald die Situation dies zulasse. «Die Geflüchteten äussern diesen Wunsch konstant. Sie wollen ihren Beitrag leisten zum Wiederaufbau der Ukraine», sagte Keller-Sutter weiter.

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Geflüchtete aus dem Ukraine-Krieg in der Schweiz. - Keystone

Es sei oft von der Schweiz verlangt worden, sie solle Waffen liefern. Es könnten aber nicht alle Länder die gleiche Rolle spielen. Die Schweiz leiste auf ihre Art einen Beitrag. Sie trage die Sanktionen gegen Russland mit, nehme Schutzsuchende auf und leiste in der Ukraine humanitäre Hilfe.

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine habe politische, wirtschaftliche und soziale Konsequenzen, die sich in den kommenden Monaten noch verschärfen dürften. Sollte sich die Lage verschlechtern, bestehe die Gefahr, dass in Westeuropa die Solidarität mit der Ukraine schwinde.

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