Der Tessiner Corona-Krisenstab wird von Journalisten der SRG SSR, genauer der RSI, unterstützt. Dabei stellt sich die Frage nach deren Unabhängigkeit.
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Mikrofone von SRF und RSI. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Tessiner Corona-Krisenstab arbeiten auch RSI-Journalisten.
  • Die Doppelrolle könnte deren Unabhängigkeit gefährden.
  • Möglich macht es eine besondere Vereinbarung.

Angesichts der Corona-Pandemie wurde im Kanton Tessin längst ein Krisenstab eingerichtet. Dessen Kommunikationsabteilung wird von der Presse- und Medienabteilung der Kantonspolizei geführt. Als Unterstützung stehen die Staatskanzlei und die einzelnen Departemente zur Verfügung.

Sieben RSI-Journalisten zurzeit im Krisenstab

Wie die «Schweiz am Wochenende» berichtet, sind in der Abteilung aber auch Journalisten der SRG SSR tätig. Sieben Angestellte der RSI üben gemäss dem Unternehmen im Rahmen einer Zivilschutztätigkeit eine Funktion in der Krisenstab-Kommunikation aus. Sie seien nicht als RSI-Angestellte dort aktiv.

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Logo der SRG SSR in Zürich. (Archivbild) - Keystone

Die Frage nach der Unabhängigkeit drängt sich trotzdem auf: Kann ein Journalist den Krisenstab in so einem Fall kritisch beurteilen? Es soll deswegen auch schon zu Unstimmigkeiten innerhalb der RSI-Redaktion gekommen sein, heisst es.

SRG SSR: Tessin ist Sonderfall

Das Tessin und die RSI sind in dieser Hinsicht ein Sonderfall. Das Einzugsgebiet der Unternehmenseinheit der SRG SSR entspricht dem Kantonsgebiet. Seit 2019 gibt es zwischen Polizei- und Justizdepartement und RSI eine spezielle Vereinbarung. In anderen Landesteilen gebe es das nicht, sagt die SRG.

Die RSI erklärt gegenüber der «Schweiz am Wochenende», der Leistungsauftrag laute folgendermassen: Man garantiere «Personal und technische Mittel für die Redaktion, Produktion und Verbreitung von institutionellen Nachrichten und Informationen des Krisenstabs». Genaueres sei, weil es sich um ein internes Dokument handle, dazu nicht zu sagen.

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