Die Bezugsquote für Gelder der Sozialhilfe, IV-Renten und ALV-Taggeldern ist 2020 von 12,3 auf 13 Prozent gestiegen.
BFS
Blick ins Bundesamt für Statistik (BSF) in Neuenburg. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bezugsquote für Sozialhilfe, IV-Renten und ALV-Taggeldern lag 2020 bei 13 Prozent.
  • Das ist etwas mehr als im Vorjahr (12,3 Prozent).
  • Der Anstieg bei der Arbeitslosenversicherung ist durch die Pandemie zu erklären.

Die Bezugsquote für Gelder aus Sozialhilfe, IV-Renten und ALV-Taggeldern ist mit 13 Prozent im Jahr 2020 etwas höher gelegen als im Vorjahr (12,3 Prozent). Bei den Beziehenden der Arbeitslosenversicherung kam es wegen der Covid-19-Pandemie zu einem deutlichen Anstieg gegenüber dem Vorjahr.

ALV-Bezüge steigen wegen Pandemie

316'085 Personen bezogen Taggelder der ALV, dies entspricht 43,6 Prozent aller Beziehenden des Gesamtsystems bestehend aus Sozialhilfe, IV und AHV (SHIVALV), wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Freitag mitteilte.

Im Vorjahr habe dieser Wert noch bei 40,0 Prozent gelegen. Laut BFS ist die Zahl geprägt von den negativen wirtschaftlichen Konsequenzen der Covid-19-Pandemie und der Wirkung der zur sozialen Abfederung der ergriffenen Massnahmen.

Die grösste Veränderung gegenüber dem Vorjahr gab es laut BFS bei der ALV, deren Bezugsquoten 2020 von 5,3 Prozent auf 6,0 Prozent anstieg. Diejenige der IV blieb stabil bei 4,2 Prozent und die Sozialhilfe-Quote nahm um 0,1 Prozentpunkte leicht auf 3,3 Prozent ab.

Mehr Männer beziehen IV und ALV

Reine IV-Rentenbeziehende waren 30,3 Prozent. Ausschliesslich Leistungen der Sozialhilfe bezogenen 21,9 Prozent. Nur 4,2 Prozent erhielten 2020 Leistungen aus mehreren Leistungssystemen.

Dieser Anteil liege tiefer als im Vorjahr (4,7 Prozent), womit der langjährige Trend fortgesetzt werde. Aus allen drei Sozialsystemen bezogen 0,03 Prozent Leistungen.

Arbeitslosenversicherung
Eine Frau nimmt ein Anmeldeformular für die Arbeitslosenversicherung. - Keystone

Die Gesamtquote der Leistungen aus Sozialhilfe, IV und ALV sei insgesamt tiefer als in den Jahren 2010, 2016 und 2017, als diese über 13 Prozent lagen, wie es weiter hiess.

Die Bezugsquoten nach Geschlecht zeigen laut BFS, dass in den Leistungssystemen IV und ALV anteilsmässig jeweils mehr Männer als Frauen betroffen sind.

Der Anteil ausländischer Leistungsbeziehender bei allen drei Systemen ist mit 17,4 Prozent höher als bei Schweizerinnen und Schweizern (11,2 Prozent). Der Anstieg bei den ausländischen Beziehenden sei sowohl in der ALV als auch im Gesamtsystem SHIVALV (jeweils +1,0 Prozentpunkte) gegenüber 2019 fast doppelt so stark ausgefallen wie bei den Schweizerinnen und Schweizern.

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