Im Kanton Freiburg hat eine Hausärztin ihren Patienten die gefährliche und verbotene Substanz Chlordioxid abgegeben. Das Mittel soll gegen Corona helfen.
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Arzt. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Einer Freiburger Ärztin wird vorgeworfen, ein verbotenes Corona-Mittel abgegeben zu haben.
  • Die im Sensebezirk tätige Frau soll mehreren Patienten Chlordioxid überreicht haben.
  • Zudem gerät sie wegen impfkritischer Aussagen in die Kritik.
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Der Fall einer Ärztin aus dem Kanton Freiburg sorgt für Aufsehen. Wie «SRF News» berichtet, soll sie mehreren Patienten das im Internet teilweise als Heilmittel gegen Corona angepriesene Chlordioxid mitgegeben haben. Die Substanz ist allerdings in der Schweiz nicht als Medikament zugelassen, Swissmedic warnt gar davor.

Eine betroffene Patientin war wegen Lähmungserscheinungen nach der ersten Corona-Impfung bei der Hausärztin im Sensebezirk in Behandlung. Wie sie gegenüber «SRF News» erzählt, habe die Ärztin sie zuerst gefragt, warum sie die Impfung gemacht habe. Die zweite Impfung solle sie sicher nicht machen. Sie könne froh sein, sei sie nicht bereits tot oder im Rollstuhl, so die Ärztin.

Daraufhin habe sie ihr ein in Papier eingepacktes Fläschchen überreicht, erzählt die Patientin weiter. Zuhause habe sie das Medikament eingenommen und erst später realisiert, dass es Chlordioxid war. Sie entschied sich, das Mittel nicht mehr zu nehmen und ging auch nicht mehr zur Ärztin.

Freiburger Kantonsarzt hat Ärztin bereits verwarnt

Mittlerweile ist die betroffene junge Frau trotz der Warnung der Ärztin indes zweimal gepikst. Die Nebenwirkungen nach der ersten Impfung von Anfang November seien nach drei Wochen abgeklungen. Die zweite Dosis rief derweil gar keine Beschwerden hervor.

Gemäss Angaben von «SRF News» habe die Hausärztin, die sich nicht äussern wollte, in mindestens einem weiteren Fall Chlordioxid abgegeben. Zudem liegen verschiedene Beschwerden wegen impfskeptischer Aussagen vor. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Der Freiburger Kantonsarzt Thomas Plattner habe, wie es heisst, bereits eine Verwarnung ausgesprochen. Wie er gegenüber «SRF» übereinstimmend mit der Ärztevereinigung des Kantons Freiburg erklärt, seien weitere Massnahmen geplant.

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