Die FIFA hat die Kritik an der Eröffnung des Strafverfahrens gegen Gianni Infantino erneuert. Ein Spitzenfunktionär will einen Komplott nicht ausschliessen.
Gianni Infantino
Gianni Infantino ist der Präsident der FIFA. Foto: Sebastian Gollnow/dpa - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein FIFA-Spitzenfunktionär schliesst einen Komplott gegen Gianni Infantino nicht aus.
  • Ein Sturz Infantinos könne im Interesse mancher Personen sein, so Alasdair Bell.
  • Kürzlich wurde ein Strafverfahren gegen den FIFA-Präsidenten Infantino eröffnet.

Der Fussball-Weltverband hat seine Kritik an der Schweizer Justiz wegen des Strafverfahrens gegen seinen Präsidenten Gianni Infantino erneuert.

«Es wäre wichtiger, zunächst alte Fälle mit gravierenden Verdachtsmomenten zu bearbeiten. Als sich um ein Treffen von Gianni Infantino mit dem Leiter der Bundesanwaltschaft zu beschäftigen.» Dies sagte der stellvertretende FIFA-Generalsekretär Alasdair Bell in einer Video-Pressekonferenz am Montag.

Bell Gianni Infantino
Der stellvertretende FIFA-Generalsekretär Alasdair Bell. Er will einen Komplott gegen Gianni Infantino nicht ausschliessen. - Keystone

Bell wollte zudem nicht ausschliessen, dass die Vorwürfe gegen Infantino auf einem Komplott in Fussball-Funktionärskreisen beruhen. «Es sind merkwürdige Sachen passiert», sagte der Jurist und deutete, ohne konkrete Dinge zu nennen, an: «Man hat Freunde, man hat Rivalen.» Ein Sturz Infantinos könne im Interesse mancher Personen sein.

Strafverfahren gegen Gianni Infantino

Die Schweizer Staatsanwaltschaft hatte am Donnerstag ein Strafverfahren gegen Infantino eröffnet. Dabei geht es um drei Treffen mit dem schon länger in die Kritik geratenen Leiter der Bundesanwaltschaft, Michael Lauber. Der Vorwurf lautet unter anderem auf Anstiftung zum Amtsmissbrauch.

Michael Lauber Gianni Infantino
Nebst einem Verfahren gegen den FIFA Präsidenten Gianni Infantino ist ebenfalls gegen den Ex-Bundesanwalt Michael Lauber ein Strafverfahren geplant. - keystone

FIFA will Wahrheit ans Licht bringen

Bell betonte erneut, dass sich Infantino keines Vergehens schuldig gemacht habe. Und die FIFA alles tun werde, um die «Wahrheit ans Licht» zu bringen. Die Treffen hätten einem Informationsaustausch gedient. Genauer gesagt, um den Willen der neuen FIFA-Führung zur Zusammenarbeit in Strafverfahren aus der Zeit vor Infantino zu versichern.

Weder Lauber noch Infantino haben nach eigenem Bekunden Aufzeichnungen von ihren Treffen in Hotels und Restaurants. An das dritte Treffen konnten sich beide zudem nicht erinnern. Ob die FIFA als Konsequenz des Falles ihren Hauptsitz aus der Schweiz abziehen könne, beantwortete Bell nicht konkret. «Es ist nicht sehr ermutigend», sagte er.

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