Gianni Infantino: Fifa-Boss hat Beschwerde am Hals
Fifa-Präsident Gianni Infantino überreicht Donald Trump an der WM-Auslosung einen Friedenspreis. Nun hat eine Menschenrechtsorganisation Beschwerde eingereicht.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine britische Menschenrechtsorganisation beschwert sich bei der Fifa.
- Grund dafür ist die Nähe von Gianni Infantino zu US-Präsident Donald Trump.
- Der Schweizer soll gegen den Ethikkodex des Weltverbandes verstossen haben.
Hat die WM-Auslosung Folgen für Fifa-Präsident Gianni Infantino?
Bei der Ethikkommission des Weltverbands sei ein Beschwerdebrief eingegangen, wie mehrere Medien, darunter «The Athletic», berichten.
Grund dafür ist offenbar Infantinos Nähe zu US-Präsident Donald Trump. Die britische Menschenrechtsorganisation «FairSquare» habe ein achtseitiges Schreiben eingereicht, heisst es. Darin enthalten seien vier Verstösse von Infantino gegen die Fifa-Richtlinien.

Konkret werde dem Schweizer vorgeworfen, seine Neutralitätspflicht in politischen Angelegenheiten wiederholt verletzt zu haben.
Gianni Infantino soll beispielsweise am 9. Oktober einen Instagram-Beitrag mit Bezug auf den Israel-Konflikt mit folgenden Worten versehen haben: «Präsident Donald J. Trump verdient für sein entschlossenes Handeln zweifellos den Friedensnobelpreis.»
Preis sorgt für Kritik
Diesen gewann Trump bekanntlich nicht. Dafür wurde ihm im Rahmen der WM-Auslosung am 5. Dezember ein eigens für ihn kreierter Friedenspreis überreicht.
Für «FairSquare» ein No-Go. Die Organisation schreibt: «Die Verleihung eines Preises dieser Art an einen amtierenden politischen Führer ist ein klarer Verstoss gegen die Neutralitätspflicht der Fifa.»

Die Anschuldigungen beziehen sich auf den Fifa-Ethikcode, wonach Personen, welche an den Kodex gebunden sind, politisch neutral agieren müssen. Ausnahmen seien nur möglich, wenn die satzungsmässigen Ziele der Fifa betroffen sind.
Auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) hat sich der Weltverband zu den Vorwürfen geäussert. Infantino müsse als Präsident «gute Beziehungen» zu den Staatschefs der Gastgeberländer haben, um eine erfolgreiche Durchführung zu gewährleisten, heisst es.
















