Drogennetzwerk? Neue Details belasten Genfer Grünen-Politikerin
Nach ihrer Festnahme wegen eines Drogenrings im Frühjahr zieht sich die Schlinge um eine Genfer Grünen-Politikerin und ihren Sohn weiter zu.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Genfer Drogenring wurde im Frühjahr 2025 ausgehoben, neun Personen sitzen in Haft.
- Unter ihnen sind auch eine gewählte Grünen-Politikerin und ihr Sohn.
- Vor Gericht erhärtet sich nun der Verdacht gegen die Beiden.
Im Frühjahr 2025 wurde in Genf ein grösserer Drogenring mit dem Namen «Happy Mania» ausgehoben.
Dieser war wie ein Lieferservice organisiert, brachte so MDMA, Cannabis und Kokain in Umlauf. Im Jahr 2024 soll das Drogennetzwerk 2,5 Millionen Franken eingenommen haben.
Der Fall zog im Kanton weite Kreise und betrifft sogar die Genfer Politik. Denn: Zu den neun Verdächtigen zählt auch eine gewählte Grünen-Politikerin aus Grand-Saconnex.
Sie wurde mit den anderen im Frühjahr festgenommen. Nun kommen während des laufenden Prozesses neue Details ans Licht.
Politikerinnen-Sohn spricht von «Märchen»
Eine Telefonistin des Rings – ebenfalls angeklagt – beschuldigt den Sohn der besagten Politikerin, Gründer von «Happy Mania» zu sein. Er soll den Drogenring 2015 ins Leben gerufen haben, so ihre Aussage laut der «Tribune de Genève».
Aussagen, die den Politikerinnen-Sohn vor Gericht offenbar nervös machten. Denn der Mann reagierte mit einem nervösen Lächeln und Applaus.
Und meinte zu den Aussagen der Telefonistin: «Meinen Glückwunsch an die Verfasser dieses Märchens.»
Geheimfächer mit 48 Litern Fassungsvermögen entdeckt
Auch der Anwalt des angeklagten angeblichen Drogenring-Gründers hielt wenig von den neuen Aussagen. Sie seien «nicht seriös», liess er laut «TdG» verlauten.
Dies, obwohl sie sich mit den Ermittlungsergebnissen der letzten Monate decken. Auch sie sehen den Politikerinnen-Sohn als Kopf des international operierenden Rings.
So fanden Ermittler im Herbst dieses Jahres in den Autos des Beschuldigten geheime Fächer mit bis zu 48 Litern Fassungsvermögen. In diesen sollen mutmasslich Drogen transportiert worden sein.
Politikerin besass grosse Bargeldreserven
Auch um die Grünen-Politikerin selbst zieht sich die Schlinge immer weiter zu. So wurde zum einen ihre DNA auf einem Drogenpaket von 2023 entdeckt.
Zum anderen wurden bei Hausdurchsuchungen rund 48'000 Franken Bargeld entdeckt, wie die «Tribune de Genève» berichtet.
Doch nach wie vor streitet die Politikerin ab, etwas mit «Happy Mania» zu tun zu haben. Zu den Bargeldreserven in ihrem Besitz meinte sie bei einer Vernehmung nur: «Ich vertraue den Banken nicht.»



















