Künstliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz: Fast jede zweite Antwort enthält Fehler

Simon Ulrich
Simon Ulrich

Le Grand-Saconnex,

Eine internationale Studie zeigt massive Mängel bei ChatGPT, Gemini und Co. Besonders oft strauchelt die Künstliche Intelligenz bei Quellen und Faktenlage.

Künstliche Intelligenz
In 45 Prozent der Antworten liegen Chatbots bei Nachrichteninhalten daneben. Die EBU sieht darin ein Risiko für die Demokratie. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Studie zeigt: 45 Prozent der KI-Antworten zu Nachrichten enthalten schwere Fehler.
  • Junge Menschen nutzen KI-Tools immer häufiger als Nachrichtenquelle.
  • Die EBU warnt vor Vertrauensverlust und fordert mehr Verantwortung von KI-Anbietern.

Millionen Menschen informieren sich über Künstliche Intelligenz – doch deren Angaben sollten nicht immer für bare Münze genommen werden.

Laut einer neuen Studie der Europäischen Rundfunkunion (EBU) stellen führende KI-Assistenten in fast der Hälfte ihrer Antworten Nachrichteninhalte falsch dar.

Untersucht wurden 3000 Antworten von KI-Anwendungen wie ChatGPT, Copilot, Gemini und Perplexity in 14 Sprachen. Bewertet wurden Genauigkeit, Quellenangabe und die Unterscheidung zwischen Meinung und Fakt.

Die Ergebnisse sind alarmierend: 45 Prozent der KI-Antworten enthielten mindestens einen gravierenden Fehler, 81 Prozent wiesen irgendeine Form von Problem auf.

Künstliche Intelligenz von Google hat grösste Mängel

Besonders auffällig: Bei 72 Prozent der Antworten von Googles KI Gemini gab es laut Studie schwerwiegende Mängel bei der Quellenangabe. Bei den anderen Assistenten lag der Anteil unter 25 Prozent.

Ein Drittel aller Antworten enthielt Fehler bei Zitaten oder Quellen. Rund 20 Prozent waren inhaltlich ungenau – oft wegen veralteter Informationen.

Ein Beispiel: ChatGPT erklärte Monate nach dem Tod von Papst Franziskus fälschlicherweise, er sei noch im Amt. Gemini wiederum stellte Gesetzesänderungen zu Einweg-E-Zigaretten falsch dar.

Gefahr für Demokratie

An der Untersuchung waren 22 Medien – die meisten öffentlich-rechtlich – aus 18 Ländern beteiligt. Darunter auch das öffentliche Medienhaus SRF.

Die EBU warnt vor Vertrauensverlust: KI-Assistenten würden zunehmend klassische Suchmaschinen ersetzen.

Wenn Menschen nicht mehr wüssten, was sie glauben können, verliere die Demokratie an Boden, so EBU-Mediendirektor Jean Philip De Tender.

Junge Menschen besonders betroffen

Laut dem Digital News Report 2025 nutzen bereits sieben Prozent aller internetaffinen Nachrichtenkonsumenten Künstliche Intelligenz zur Information über das Weltgeschehen. Bei den unter 25-Jährigen sind es sogar 15 Prozent.

Nutzt du regelmässig KI-Chatbots?

Die EBU fordert deshalb mehr Verantwortung von den Anbietern und Verbesserungen im Umgang mit Nachrichteninhalten.

Kommentare

User #5422 (nicht angemeldet)

Weniger Fehler als bei den Berichten von Nau! 🤥

User #5955 (nicht angemeldet)

Studien über KI sind per Definition schon längst veraltet bis sie erscheinen, alle grossen LLM's bieten längst Quellenangaben an.

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