Die Partei National Orientierter Schweizer (Pnos) hat für ihren Parteitag am 1. Dezember den bekannten US-Neonazi Richard Spencer nach Bern eingeladen.
Der Neonazi Richard Spencer hält eine Ausgabe des Time-Magazins hoch und zeigt den Daumen.
Der Neonazi Richard Spencer hält eine Ausgabe des Time-Magazins hoch und zeigt den Daumen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Pnos will am 1. Dezember in Bern ein grosses Neonazi-Gipfeltreffen durchführen.
  • Dabei soll auch Richard Spencer, der Anführer der radikalen Altright-Bewegung auftreten.
  • Der US-Amerikaner ist ein bekannter Verfechter der «Überlegenheit der Weissen».

Richard Spencer, AfD-Mitglieder, ein Vetreter einer ungarischen Rechtsaussenpartei und der rechtsextreme ehemalige Basler Grossrat Eric Weber. Sie alle teilen rassistische Ideologien, liebäugeln mit braunem Gedankengut und glauben an «die Überlegenheit der Weissen» – und sie alle sollen sich am 1. Dezember in Bern treffen.

Die Partei National Orientierter Schweizer (Pnos) lädt die umstrittenen Politiker und Aushängeschilder der Rechtsextremen-Szene nämlich zu einem Gipfel in die Hauptstadt der Schweiz ein. Das verkündete die Partei mit einem Post auf ihrer Facebook-Seite.

Neonazi Richard Spencer will in die Schweiz kommen

Aushängeschild des «Events» ist dabei die erste der aufgelisteten Personen: Der US-Amerikaner Richard Spencer. Er ist Verfechter des weissen Amerikas und Verbreiter der ultrarechten Alt-Right-Bewegung. 

Berühmt wurde der 40-Jährige durch ein Video, das sich zwei Wochen nach dem Wahlsieg von Donald Trump verbreitete. Der Neonazi stand mit perfekt gezogenem Scheitel vor einer begeisterten Menge und schrie: «Hail Trump, hail our people, hail Victory!».

Die Deutsche Übersetzung dazu lautet in etwa: «Es lebe Trump, es lebe unser Volk, es lebe der Sieg». Was er damit aber genau sagen wollte, war den Anwesenden durchaus klar. Viele der Alt-Right-Bewegung streckten den rechten Arm zum Hitlergruss aus.

Richard Spencer bei seiner Rede nach der Wahl von US-Präsident Donald Trump.

Erhält Richard Spencer ein Einreiseverbot?

Genau dieser Mann soll nun am 1. Dezember in der Region Bern sprechen. Gegenüber «CH Media» bestätigte Spencer die Einladung und versicherte, dass er in die Schweiz reisen wird: «Ich freue mich auf den Auftritt. Der Föderalismus und die direkte Demokratie der Schweiz faszinieren mich».

Die Pnos-Mitglieder erhoffen sich von dem Mann, der sich selber als «weissen Nationalisten» bezeichnet, «interessante Einsichten und Inputs», wie Parteipräsident Dominic Lüthard gegenüber dem neuen Medienunternehmen verriet.

Unklar ist bisher noch, ob Spencer überhaupt einreisen darf. Beim zuständigen Bundesamt für Polizei gibt man sich bedeckt. Der Neonazi selbst zeigt sich jedoch zuversichtlich und im Falle eines Einreiseverbots will die Pnos, Spencer per Videokonferenz zuschalten.

Pnos-Parteipräsident Dominic Lüthard bei einer Ansprache in Langenthal (Archiv).
Pnos-Parteipräsident Dominic Lüthard bei einer Ansprache in Langenthal (Archiv). - Keystone
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