Coronavirus: Wirrwarr um Quarantäne nach Hochzeit in Uri
Nach einer Hochzeit im Kanton Uri wurde eine Person positiv auf das Coronavirus getestet. Es mussten 131 Personen in Quarantäne – nicht aber die Zürcher Gäste.

Das Wichtigste in Kürze
- Nach einer Hochzeit im Kanton Uri wurde eine Person positiv auf das Coronavirus getestet.
- Fast alle Gäste wurden in die Quarantäne geschickt – egal aus welchen Kantonen sie kamen.
- Einzig drei Zürcher mussten sich nicht in Isolation begeben.
Über 100 Personen – aus verschiedenen Kantonen – feierten am Samstag in Schattdorf UR an einer Hochzeit. Beim Apéro war dabei auch eine Person anwesend, die später positiv auf das Coronavirus getestet wurde.
131 Gäste mussten daraufhin in die Quarantäne – egal aus welchem Kanton sie angereist waren. Im Kanton Uri etwa hat der Kantonsarzt für sämtliche 77 Urner Gäste eine zehntägige Isolation angeordnet.
«Es gab beim Apéro eine grosse Durchmischung. Man konnte nicht mehr nachvollziehen, wer mit wem, Kontakt hatte», erklärt Adrian Zurfluh, Informationsbeauftragter des Kantons Uri gegenüber «10vor10».
Zürcher müssen nicht in Quarantäne
Auch Personen aus dem Kanton St. Gallen oder Luzern befinden sich in der Quarantäne. Es gibt jedoch eine Ausnahme: Die Zürcher!
Drei Gäste aus dem bevölkerungsreichsten Kanton der Schweiz wurden nicht in die Quarantäne geschickt. Sie konnten offenbar glaubhaft darlegen, dass sie keinen engen Kontakt zur infizierten Person hatten.
«Dies, obwohl es sich zumindest bei zwei der Personen um nahe Angehörige des Brautpaares handelt.» Das heisst es im Bericht von «10vor10».
Coronavirus: «Vorgehen ist Sache der Kantone»
Tobias Bär, Kommunikationsverantwortlicher der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren (GDK) bezeichnet den unterschiedlichen Umgang mit demselben Ereignis als «durchaus legitim».
Bär: «Es gelten die Empfehlungen des Bundes. Das genaue Vorgehen beim Contact Tracing des Coronavirus ist aber Sache der Kantone.»