Coronavirus: Technik-Laien sorgen für Wirbel bei mobilen Impfteams
In vielen Kantonen sind mobile Impfteams unterwegs, um Personen gegen das Coronavirus zu impfen. Dabei kommt es teilweise zu unnötigem Ressourcenverbrauch.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Zuge der Corona-Impfkampagne kommen in vielen Kantonen mobile Impfteams zum Einsatz.
- Diese besuchen unter anderem mobilitätseingeschränkte Personen bei sich zuhause.
- Zum Teil werden aber auch gesunden Menschen von den mobilen Impfteams besucht.
Die Schweizer Impfkampagne gegen das Coronavirus zeigt Wirkung. Trotz Lieferverzögerungen der Impfstoffe konnten die Impfungen in Alters- und Pflegeheimen vielerorts abgeschlossen werden.
Ein wichtiger Pfeiler sind dabei die mobilen Impfteams, die Personen aufsuchen, welche nicht in den Impfzentren gepikst werden können. Grösstenteils werden Personen in Heimen besucht, zum Teil werden mobilitätseingeschränkte Personen aber auch in den eigenen vier Wänden geimpft.
Unnötiger Ressourcenverbrauch
So bietet beispielsweise der Kanton Bern seiner Bevölkerung diese Lösung an. Das Modell mit den mobilen Impfteams habe die Bewährungsprobe bestanden, heisst es auf Anfrage bei der Berner Gesundheitsbehörde.

«Es leistet einen relevanten Beitrag dazu, dass sich auch nicht mobile Personen impfen lassen können.» Die Heimbewohnern seien meist sehr dankbar für Piks. Bei den Besuchen von Einzelpersonen zuhause bestehe hingegen noch ein gewisser Verbesserungsbedarf.
#Coronavirus
— Kanton Bern (@kanton_bern) March 8, 2021
Der Kanton schaltet 20’000 Impftermine auf. Nebst der Gruppe A (Personen ab 75) kann sich neu auch die Gruppe B (Personen mit chronischen Krankheiten ohne Altersbeschränkung) impfen lassen. Anmeldung: https://t.co/qSN0UPgSO1
➡️ https://t.co/3ngTl95UpL pic.twitter.com/vQ11MAzw7N
Denn: «Wir stellen ab und zu fest, dass die Mobilität für den Gang in ein Impfzentrum eigentlich gegeben ist. Diese Besuche verbrauchen Ressourcen, die andernorts besser eingesetzt werden könnten», fasst ein Leiter eines mobilen Impfteams zusammen.
Verbesserungen im Anmeldeprozess
Es handelt sich dabei aber nicht etwa um faule Patienten, welche das Impfangebot des Kantons missbrauchen. Vielmehr sind die älteren Menschen mit der Technik überfordert.
«Bei der Auswahl des Ortes der Impfung wird mehrheitlich unwissentlich der falsche Ort ausgewählt», erklärt eine Sprecherin des Kantons gegenüber Nau.ch.
So bestellten sich Personen, die eigentlich gehen können, mobile Impfteams nach Hause. Genaue Zahlen dazu hat der Kanton nicht erfasst. Um künftig aber weniger Ressourcen zu verschwenden, habe man Verbesserungen im Anmeldeprozess vorgenommen.
Es gebe auch vereinzelt Patienten, die nicht ehrlich seien - und sich aus Bequemlichkeit ein Impfteam nach Hause bestellen.
Im weiteren Verlauf der Impfkampagne dürfte sich die Thematik ohnehin von selber lösen, heisst es bei der kantonalen Gesundheitsbehörde: «Die Impfwilligen werden jünger und somit auch digital affiner sein. Zudem wird auch die Mobilität der impfwilligen Personen weiter steigen.»