Coronavirus: Luzerner Gesundheitsdirektor mahnt zu Geduld

Plötzlich ging alles ganz schnell: Noch am Montag informierte der Kanton Luzern über seine Impfstrategie. Zwei Tage später wurden die ersten Bewohner von Alters- und Pflegeheimen bereits gegen das Coronavirus geimpft.

«Es fühlt sich an wie verfrühte Weihnachten», jubelte Regierungsrat Guido Graf kurz nach der ersten durchgeführten Corona-Impfung in der Schweiz. Der Impfstart sei «ein wichtiger Schritt zurück zur Normalität», so der Vorsteher des kantonalen Gesundheits- und Sozialdepartements.

Trotz allem Enthusiasmus ist aber auch klar, dass es erst ein kleiner Schritt in Richtung Normalität ist. «Es wird ein langer Prozess sein», ist sich Graf sicher. Die Anzahl zur Verfügung stehenden Impfdosen würde die Geschwindigkeit in den kommenden Monaten vorgeben.

Der Luzerner Regierungsrat geht davon aus, dass der Bund bereits im Januar einen neuen Vertrag mit einem Impfhersteller abschliessen wird. «Dann werden wir wohl nochmals eine neue Impfsorte erhalten», meint Graf. Bis die Luzerner Bevölkerung aber geimpft ist, würde es trotzdem bis im dritten Quartal des nächsten Jahres dauern.

«Die Geduld der Bevölkerung ist erneut gefragt. Aber es gibt Licht am Himmel, wir werden das Coronavirus in den Griff kriegen», sagt der kantonale Gesundheitsdirektor zu Nau.ch.

Entscheidend wird zudem sein, wie viele Personen sich tatsächlich gegen das Coronavirus impfen lassen werden. Gemäss der jüngsten Umfrage wollen sich nämlich nur gerade 35 Prozent der Bevölkerung piksen lassen.

Wie hoch wird denn die Impfbereitschaft der Luzerner sein? «Das kann zurzeit noch nicht gesagt werden. Ende Jahr werden wir erste Statistiken zur Impfbereitschaft in Alters- und Pflegeheimen sehen», erklärt Graf.

Der Luzerner Gesundheitsdirektor scheint zumindest zuversichtlich: «Ich habe recht viele positive Rückmeldungen erhalten, auch von jungen Menschen», so Graf. Er erwarte deshalb eine hohe Impfbereitschaft, betont aber gleichzeitig, dass die Impfung freiwillig sei.

Auch für Personen, die sich zurzeit noch nicht impfen lassen wollen, sei Verständnis gefragt. Graf: «Vielleicht werden sie es zu einem späteren Zeitpunkt tun. Genau für diesen Prozess müssen wir uns allen Zeit geben - trotz des hohen Zeitdrucks.»