Am 11. Mai dürfen Fitnesszentren wieder öffnen – sofern sie ein Konzept zum Schutz vor dem Coronavirus aufweisen können. Wie sieht das konkret aus?
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Wegen des Coronavirus mussten Fitnessstudios während Wochen geschlossen bleiben. Für die Betreiber hat das Warten nun bald ein Ende. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bald dürfen auch Fitnessstudios ihre Tore wieder öffnen.
  • Dazu müssen sie aber Distanz- und Hygieneregeln einhalten können.
  • Die Besitzer zeigen sich zuversichtlich, ihre Schutzkonzepte umsetzen zu können.

Gestern Mittwoch gab der Bundesrat bekannt, dass auch Fitnessstudios am 11. Mai ihren Betrieb wieder aufnehmen dürfen. Allerdings nur, wenn sie ein Schutzkonzept vorweisen können. Besonders wichtig ist dabei, dass Kunden und Personal die Möglichkeit haben, die Distanz- und Hygieneregeln einzuhalten.

Keine einfache Aufgabe, wie sich jeder vorstellen kann, der regelmässig im Studio schwitzt. Zu den Stosszeiten trainieren die Menschen dicht beieinander und die Sportgeräte wechseln praktisch pausenlos den Benutzer.

Geräte wegen Coronavirus ständig desinfiziert

Sportministerin Viola Amherd erklärte, die Schutzkonzepte könnten beispielsweise darin bestehen, dass sich pro Quadratmeter nur ein Mensch aufhalte. Oder dass die Geräte ständig desinfiziert würden.

Sportministerin Viola Amherd zur Wiedereröffnung von Fitnesszentren. - YouTube/@Der Schweizerische Bundesrat

«Wir haben unser Schutzkonzept schon geschrieben», erklärt Nick Bolli von Mrs.Sporty Schweiz. Es müsse aber noch an das Branchenkonzept angepasst werden, das von der Zertifizierungsstelle Qualicert und dem Fitnessverband eingereicht wurde. Bolli erwartet, dass der Bund dafür sehr bald grünes Licht geben wird.

Sportclub-Besitzer: «Man muss eigentlich nichts anfassen»

Mrs. Sporty wird die Abstand- und Hygienevorschriften gut einhalten können, ist sich der Club-Besitzer sicher.

«Wir haben mit unserem Konzept einen grossen Vorteil. Man muss eigentlich nichts anfassen. Man wird von einem digitalen Trainer und den Mitarbeitenden stets am gleichen Ort und aus sicherer Entfernung angeleitet.»

Mitarbeitende sind angewiesen, bei Trainings-Gesprächen wegen des Coronavirus eine Schutzmaske zu tragen. Für die Mitglieder ist das aber freiwillig.

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Lockdown-Workouts: Eine Frau trainiert in ihrem Wohnzimmer. - Keystone

Der Sportclub hat wegen des Coronavirus ausserdem einen klaren Trainings-Ablauf definiert: «Zunächst müssen die Frauen ein Formular zu ihrem Gesundheitszustand ausfüllen. Dann gilt: Strassenschuhe deponieren, direkt trainieren und den Club sicher und gestärkt nach einer guten halben Stunde wieder verlassen.»

Bolli erwartet, dass die Studios ab dem 11. Mai wieder gut besucht sein werden. «Damit die Frauen nicht Schlange stehen müssen, prüfen wir derzeit eine Reservations-Software.»

«Es stehen noch einige Fragen im Raum»

Weniger klar ist die Lage bei den Fitnesszentren des Migros-Genossenschafts-Bunds. «Zur Wiedereröffnung der Fitnesscenter stehen noch einige Fragen im Raum», sagt Sprecher Marcel Schlatter auf Anfrage von Nau.ch.

Man warte noch auf die Erläuterungen der bundesrätlichen Verfügung. «Wir haben aber selbstverständlich Sicherheitskonzepte erarbeitet und diese mit der Branche abgestimmt.» Bis Klarheit bestehe, wann welche Fitnessformate wieder geöffnet werden können, könne Schlatter keine konkreteren Angaben machen.

Coronavirus: Fitnessverbands-Schutzkonzept sieht keine Masken vor

Das Branchenkonzept, das vom Fitnessverband und Qualicert beim Bund eingereicht wurde, sieht klare Massnahmen vor. So müssen die Mitglieder ihre Hände direkt beim Eingang desinfizieren und auch die Geräte nach jedem Gebrauch mit Desinfektionstüchern reinigen.

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Wenn ein Abstand von zwei Metern nicht eingehalten werden kann, müssen einzelne Geräte laut Konzept des Fitnessverbands gesperrt werden. (Archivbild) - Keystone

Claude Ammann, Präsident des Fitnessverbands, erklärt: «Zwischen den Geräten muss immer ein Abstand von zwei Metern bestehen. Ist dies nicht möglich, müssen einzelne Geräte gesperrt werden.» Im Traingsraum gilt des Weiteren: Pro zehn Quadratmeter Platz ist eine Person zugelassen.

Was das Konzept allerdings nicht vorsieht ist eine Maskenpflicht – weder für Trainer noch für Mitglieder. «Aber wer freiwillig eine Schutzmaske tragen will, darf das natürlich gerne tun», schliesst Ammann.

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