Das Coronavirus hatte laut einer neuen Studie auch positive Auswirkungen auf die Gesundheit. Die Disziplin stieg während der Lockdowns deutlich an.
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Die Menschen sollen dank des Coronavirus ihrer Gesundheit mehr Rechnung getragen haben. - Pexels
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Das Wichtigste in Kürze

  • Schweizerinnen und Schweizer gaben während der Lockdowns mehr Acht auf ihre Ernährung.
  • Dies geht aus dem neuen Gesundheitsreport von Stada hervor.
  • Es landete mehr Gemüse auf dem Teller und Sport wurde zum täglichen Programmfixpunkt.

Ein Porridge zum Frühstück oder die Jogging-Runde zum Feierabend – Schweizerinnen und Schweizer lebten im Lockdown gesünder. Das ergibt zumindest das Umfrageergebnis aus dem neusten Stada-Health-Report. Der Fokus lag dabei auf der Ernährung und mehr Sport.

Coronavirus fördert Gesundheitsbewusstsein

Die Befragten haben auch mehr Geld in Supplements investiert und sich diverse Fitness-Apps heruntergeladen. «Nur 36 Prozent haben im vergangenen Jahr nicht mehr als üblich in ihre Gesundheit investiert», schreiben die Studienführer. Ganze 85 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen ein gesunder Lebensstil am Herzen liegt.

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70 Prozent aller Befragten nehmen Nahrungsergänzungsmittel zu sich. - Pexels

Insbesondere Frauen und jüngere Menschen haben dabei mehr Wert auf eine ausgewogene Ernährung und mehr Sport gelegt. Laut Studienergebnis kaufen sich 70 Prozent der Befragten Nahrungsergänzungsmittel. Für die Studie wurden über 30'000 Menschen aus der Schweiz, Deutschland, Frankreich und weiteren europäischen Ländern befragt.

Sind Sie zufrieden mit Ihrer Figur?

Die Studie der Stada Arzneimittel AG steht jedoch im Gegensatz zu den Erkenntnissen der Universität St. Gallen. Dort fanden die Studienleiter heraus, dass Herr und Frau Schweizer seit Ausbruch der Pandemie kräftig an Gewicht zugelegt haben. Die Waage zeigt im Vergleich zum Jahr 2019 durchschnittlich 3,3 Kilogramm mehr an.

Schweizer nahmen im Lockdown zu

So hat das Coronavirus vor allem den Griff in den Süssigkeitenschrank begünstigt. Bei den 45- bis 64-Jährigen stieg das Gewicht im Durchschnitt sogar um ganze 6,7 Kilogramm an.

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Süssigkeiten haben Suchtpotenzial. - Unsplash

Die Ergebnisse aus St. Gallen sind beunruhigend. Denn: Zwischen 2014 und 2019 lag die Gewichtszunahme im Durchschnitt der Bevölkerung bei mageren 100 Gramm.

Das Coronavirus hat laut der Uni St. Gallen also genau das Gegenteil der Stada-Umfrage bewirkt. Doch woran liegt es, dass zwei Studien so unterschiedlich ausfallen können?

Zunehmen ist nicht gleich ungesund

Die Stada Arzneimittel AG hat folgende Erklärung zur Hand: «Das Ergebnis der Studie bezieht sich auf die Einstellung der Menschen gegenüber Gesundheit.» Es ginge darum, wie man gesamthaft einer gesunden Lebensweise gegenüber eingestellt sei, sagt Jan Müller auf Anfrage.

«Das könnte auch heissen, dass eine Person es als gesünder ansieht zuzunehmen, als abzunehmen. Gesundheit und ein gesunder Lebensstil muss nicht unbedingt etwas mit dem Gewicht einer Person zu tun haben.»

Egal welchem Studienergebnis man nun Glauben schenken will: Ernährung und Sport bleiben wichtige Faktoren, um längerfristig die Gesundheit zu verbessern. Und mit etwas Disziplin bellt auch der innere Schweinehund in Zukunft nicht mehr ganz so laut.

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