Hunderte Corona-Skeptiker gingen am Donnerstag auf die Strasse. Einzelne Demonstranten seien bewaffnet gewesen, alarmiert Sicherheitsdirektor Reto Nause.
Sicherheitsdirektor der Stadt Bern, Reto Nause, äussert sich zur gestrigen Corona-Demonstration. - Nau.ch
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei der Corona-Demo am Donnerstag setzte die Polizei Gummischrot und Wasserwerfer ein.
  • Einzelne Demonstranten seien mit Messern und Schraubenziehern bewaffnet gewesen.
  • Berns Sicherheitsdirektor Reto Nause warnt vor einer höher werdenden Gewaltbereitschaft.

Am Donnerstagabend ist es in Bern erneut zu einer Kundgebung mit hunderten Corona-Skeptikern gekommen.

Dies obwohl im Voraus bekannt war, dass die Stadt Bern keine unbewilligten Demonstrationen mehr tolerieren würde. Sogar die «Promis» in der Kritiker-Szene riefen eigentlich dazu auf, die Demonstration abzublasen.

Corona
Rund 800 Personen demonstrierten am Donnerstag gegen die Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus.
Corona
Sie zogen unbewilligt durch Bern.
corona demo bern
An vorderster Front waren auch Eltern mit Kindern dabei.
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Die Polizei war mit einem Grossaufgebot vor Ort.
Corona demo bern
Weil der Umzug Richtung Bundeshaus vordringen wollte, setzte die Polizei den Wasserwerfer ein.
Corona demo bern
Bei Auseinandersetzungen musste sie sich auch mit Gummischrot zur Wehr setzen.

Gebracht hats nur wenig: Rund 800 Kritiker der Massnahmen gegen das Coronavirus sammelten sich am Abend beim Bahnhof Bern. Es kam zu Angriffen auf die Beamten, die Polizei antwortete mit Tränengas und Gummischrot.

Coronavirus: Reto Nause alarmiert vor gewaltbereiten Demonstranten

Rund 60 Personen seien weggewiesen worden, 13 für weitere Abklärungen auf den Polizeiposten gebracht worden. Sie müssen laut der Polizei mit Anzeigen rechnen.

Coronavitrus Demo
Bei der Durchsuchung von verschiedenen Personen hat die Polizei Schraubenzieher und Messer gefunden. - keystone

Die Durchsuchungen der Personen hätten zudem ergeben, dass vereinzelte Demonstranten durchaus gewaltbereit gewesen wären: «Die Polizei hat Schraubenzieher, Vermummungsmaterial und Messer gefunden», sagt der Berner Sicherheitsdirektor Reto Nause.

Die Polizei musste an der Demo vom letzten Donnerstag Gummischrott einsetzen. - Nau.ch/Aydemir Hüseyin

Für ihn sei deshalb klar, dass es bei den Corona-Skeptikern einen gewaltbereiten, militanten Kern gebe. «Dieser war gestern auch in Bern anzutreffen», so Nause zu Nau.ch.

Nause: «Es wird aggressiver und gefährlicher»

Auf die Frage, ob künftig noch härter durchgegriffen werden müsse, meint Nause: «Oberste Priorität hat die Sicherheit der Bevölkerung. Wir werden den Dialog weiterhin suchen, damit eine erneute Eskalation verhindert werden kann.»

Waren Sie schon mal an einer Corona-Demonstration?

Der Mitte-Politiker sieht aber vor allem auch die Organisatoren der Kundgebungen in der Verantwortung: «Sie müssen erkennen, dass die Stimmung an den Demos von Mal zu Mal aggressiver und gefährlicher wird. Es wird mit dem Feuer gespielt.»

Das ganze Interview mit Reto Nause, Sicherheitsdirektor der Stadt Bern - Nau.ch

Die nächste Kundgebung im Zusammenhang mit dem Coronavirus findet am Samstag in Uster ZH statt. Trotz den Ausschreitungen in Bern lässt die Zürcher Gemeinde die Massnahmen-Gegner gewähren: Die Demonstration wurde bewilligt.

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